Hückeswagen Schützen wollen Transparenz

Hückeswagen · Beim Tag der offenen Tür am Samstag auf dem Schießstand standen die Schützen interessierten Bürgern Rede und Antwort. Ihr Ziel: Vertrauen schaffen in das verantwortliche Handeln der Sportschützen und Werbung für den Schießsport.

Transparenz und Vertrauen schaffen: So lautet zur Zeit das oberste Gebot für die Schützenvereine in Deutschland. Danach handelt auch der Schützenverein Hückeswagen, so wurde am Samstag beim Tag der offenen Tür auf dem Schießstand deutlich. Noch allzu gut ist der Amoklauf von Winnenden in Erinnerung, bei dem ein Amokläufer 15 Menschen in einer Schule ermordete. Dabei benutzte er die Waffen seines Vaters, der Sportschütze ist.

Intensiv haben die Verantwortlichen des örtlichen Schützenvereins in den zurückliegenden Wochen an der Verbesserung der Sicherheit gearbeitet. Nun waren Zeit und Gelegenheit gekommen, die Ergebnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren. "Wir haben beispielsweise unser Formularwesen verbessert", sagte Schützenchef Stefan Lorse. Ziel dabei ist es, noch genauer zu registrieren, wer wann welche Waffe verwendet hat. Dass der interne Umgang mit den Waffen verantwortlich erfolgt, legten die Schützen den Besuchern auch in der Praxis dar. "Wir werden auf Wunsch zeigen, wie die Sportschützen mit den Waffen zu Hause, auf dem Weg zum Schießstand und natürlich in der Anlage umgehen", so Lorse. Das umfasse zum Beispiel die Präsentation der Waffenschränke und der Transportbehältnisse.

Damit auch interessierte Jugendliche den verantwortungsvollen Umgang mit den Waffen lernen, hatten sich auch die Jugendleiter auf den Tag vorbereitet. Elisabeth Bosse führte die Standaufsicht beim Lasergewehr. Auch ihr Mann Heinz sowie die Kinder Tanja und Sascha haben beim Rheinischen Schützenbund einen entsprechenden Lehrgang absolviert. "Ich bringe den Kindern beispielsweise die richtige Technik bei oder prüfe, ob alle Wettbewerbsregeln eingehalten werden", berichtete Elisabeth Bosse über ihre Arbeit. Am Lasergewehr können Kinder ab sechs Jahren üben. "Erst wenn die Kinder um die acht Jahre sind, ist diese Art des Schießens aber wirklich geeignet, dann sind sie ruhiger und haben ein größeres Verständnis für die Hintergründe entwickelt", schränkte Heinz Bosse ein.

Auch das Blasrohr-Schießen wurde demonstriert. Gerade noch rechtzeitig zur Veranstaltung am Wochenende war Karl-Heinz-Zilken mit den Konstruktion eines neuen Zielscheibensystems fertig geworden. "Um den Robin-Hood-Effekt zu vermeiden, haben wir nun fünf Zielscheiben nebeneinander aufgehängt", erklärte Zilken. Bisher wurde nur auf eine Scheibe gezielt, was zur Folge hatte, dass sich die Pfeile aufgrund ihrer Konstruktion bisweilen gegenseitig beschädigten.

(RP)
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