Hückeswagen Schüler sollen ihre Träume verwirklichen

Hückeswagen · Mut machen, um die eigenen Wünschen und Ziele zu erreichen - das war die Botschaft der Bands, die die Erich-Kästner-Schule gestern im Rahmen der "Schultour 2018" besuchten. Zum Schluss gaben sie ein Konzert in der Aula der Schule.

 Der Coolness-Faktor der drei Musiker von "Soundbar" - Andy Pries, William Hesse und Daniel Herzog - übertrug sich auch auf die Schüler der Erich-Kästner-Schule - hier zusammen mit ihrer Lehrerin Julia Klusekemper (r.).

Der Coolness-Faktor der drei Musiker von "Soundbar" - Andy Pries, William Hesse und Daniel Herzog - übertrug sich auch auf die Schüler der Erich-Kästner-Schule - hier zusammen mit ihrer Lehrerin Julia Klusekemper (r.).

Foto: heike karsten

Wer etwas wirklich will und daran arbeitet, kann fast alles erreichen. Diesen Beweis lieferten die Besucher der Erich-Kästner-Förderschule gestern gleich selbst. Die Bands "Solarjet" aus Salzburg und "Soundbar" aus Gummersbach hinterließen bei der Schultour "Ohne Makeup" bei den Schülern großen Eindruck. Alle haben sich ihren Traum erfüllt, Musiker zu werden, sei es als Profi oder auch neben ihrem Hauptberuf. Neben der Musik standen die Gespräche mit den Schülern im Vordergrund. Dazu zogen die Bandmitglieder im Schulstunden-Takt durch die Klassenräume. Anschließend gab die Band "Solarjet" ein Konzert in der Aula.

Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Jugendcafé (Juca) in Wermelskirchen im November 2015. Bei der vierten Auflage des sozial-diakonischen Projekts besuchen die Bands zehn Schulen der Region - darunter die Erich-Kästner-Schule und die Realschule. Auch wenn die Musiker den Schülern offen und ehrlich viele Einblicke in ihr Leben gaben, so ist es nicht Sinn und Zweck, aus den Schülern Musiker zu machen. "Die Schultour dient der kulturellen Bildung und Inklusion", sagte André Frowein, Juca-Leiter vom Evangelisch-Freikirchlichen Sozialwerk Wermelskirchen. "Wir begegnen den Schülern auf Augenhöhe und ermutigen sie, auch über die Standard-Schulfächer hinauszuschauen und sich weiterzuentwickeln", sagte er.

Andy Pries von "Soundbar" fragte die Schüler, was ihre Träume, Ziele und Wünsche seien. "Profi-Gamer" und "Skateboardfahrer" waren Antworten, aber auch IT-Manager und Rechtsanwalt. Ein Schüler strebt ein Leben im Kloster an. Die Antworten beflügelten die Besucher. "Das, was ihr gerne macht, zeichnet euch aus und nicht nur die Noten in der Schule", sagte Andy Pries und machte den Schülern Mut, an ihren Ideen festzuhalten. "Und ganz wichtig: Verliert eure Träume nicht aus den Augen", sagte er.

Dass das nicht immer leicht ist, machten die Musiker deutlich. Sie berichteten, wie schwer es ist, einen guten Song zu schreiben, wie teuer es ist, ein Album aufzunehmen und wie viel Arbeit erledigt werden muss, um Konzerte und Auftritte zu planen. "Wir haben alle einen Beruf nebenher", sagte Pries, der als Ausbilder in einem Betrieb arbeitet. Die Bandmitglieder sind nicht allein auf die Einnahmen durch Musik angewiesen. Eine Herzensangelegenheit ist es für die Musiker daher, sich auch bei Benefizkonzerten für krebskranke Kinder, Auftritten im Gefängnis oder der Schultour zu engagieren, für die sie sich extra Urlaub nehmen mussten.

Aus Österreich angereist waren die Musiker von "Solarjet". Mit ihren selbst geschriebenen Liedern waren sie bereits in den österreichischen Charts und bei dortigen Radiosendern vertreten. "Unser größtes Konzert war vor 7000 Leuten. Aber dabei hat man nicht die Gelegenheit, so mit den Menschen in Kontakt zu kommen wie hier", sagte Sänger und Gitarrist René Podesser. "Wir schreiben Lieder, weil wir etwas mitteilen wollen." Den Schülern beantworteten sie alle Fragen. Die Schüler erfuhren, das Bassist Thomas Lugger Profi-Fußballer werden wollte und sich mit 17 das Gitarrenspielen selbst beigebracht hat. Daher solle man sich hin und wieder die grundlegenden Fragen des Lebens neu stellen: "Wo komme ich her? Und wo will ich hin?"

Für Schüler und Lehrer war es ein erlebnisreicher Schultag, der mit dem Konzert einen krönenden Abschluss fand. Musiklehrerin Melanie Herzhoff, die sich für das Projekt eingesetzt hatte, erlebte die Vorfreude der Schüler hautnah: "Sie standen morgens wie eine Fangemeinde am Bus, als die Bands ankamen und haben gejubelt", berichtete sie.

(heka)
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