Hückeswagen Schommer macht das Rennen

Hückeswagen · Der Investor für den Neubaukomplex auf dem ehemaligen Raiffeisengelände heißt Martin Schommer. Sein Nutzungskonzept und die Pläne seines Architekten Timo Hilverkus überzeugten quer durch die Parteien.

 So soll der Neubau-Komplex am Etapler Platz von der Wupperaue aus und mit Blick auf den Schlossberg aussehen. Er ist architektonisch angepasst an die benachbarten GBS-Häuser.

So soll der Neubau-Komplex am Etapler Platz von der Wupperaue aus und mit Blick auf den Schlossberg aussehen. Er ist architektonisch angepasst an die benachbarten GBS-Häuser.

Foto: Architekturbüro Hilverkus

Inhaltlich wurde nicht mehr über das Für und Wider der beiden unterschiedlichen Investoren-Pläne diskutiert. Die Parteien hatten sich intern offensichtlich bereits entschieden, bevor der Planungsausschuss gestern Abend zusammenkam, um einen Beschluss zur Zukunft des Etapler Platzes zu fassen. Am Ende war das Votum für die Planung von Schommer/Hilverkus einstimmig.

Das überraschte insofern, als zuvor mehrfach betont worden war, dass beide Entwürfe, also auch die des Investors Schoofs aus Kevelaer, von hoher Qualität seien. Dazu unterstrich der Ausschuss-Vorsitzende Hans-Jürgen Grasemann (SPD) gleich zu Beginn: "Wir hatten die Auswahl zwischen zwei ausgesprochen attraktiven Plänen."

Votum für Architektur und Konzept

Deutlich wurde aber in der Sitzung, was den Ausschlag gegeben hatte: Zum einen gefällt den Politikern offenbar quer durch die Bank die etwas konservativere Architektur des Hilverkus-Plans besser als die "großstädtischer" wirkende Optik in den Schoofs-Plänen (Architekt: Markus Rathke). Zum anderen weckte die kleinteiligere Bauweise mehr Sympathien als der insgesamt trotz viel Glas in der Fassade massiver wirkende Entwurf von Rathke.

Und noch in einem weiteren Punkt scheinen sich die Parteien einig zu sein: Schommer und Hilverkus haben die städteplanerisch besser und konsequenter durchdachte Lösung vorgelegt. Sie eröffne, hieß es, interessante neue Perspektiven auch für das Umfeld, also den gesamten Etapler Platz mitsamt dem architektonisch und städtebaulich wenig geglückten Kaufpark-Komplex.

Das Schommer-Konzept sieht eine Tiefgarage mit 59 Stellplätzen vor. Im Erdgeschoss sollen Einzelhandelsflächen entstehen, insgesamt knapp 1300 Quadratmeter groß. Ein großer Lebensmittel-Supermarkt, wie früher einmal im Gespräch, steht nicht mehr zur Diskussion. Stattdessen will der Investor drei bis fünf kleinere Ladenlokale einrichten, je nach Nachfrage aus dem Einzelhandel. Betreute Senioren-Wohngemeinschaften, 20 barrierefreie Wohnungen und Geschäftsräume für Dienstleiter plant Schommer für das erste, zweite und dritte Obergeschoss.

Wann genau Schommer damit beginnen will, die Pläne seines Architekten Hilverkus umzusetzen, wurde in der Sitzung gestern Abend nicht bekannt. Anders als sein Mitbewerber Schoofs war Schommer nicht unter den Zuhörern im Ratssaal. Theoretisch ist ein Baubeginn noch in diesem Jahr denkbar. Nach dem Abriss des Raiffeisenmarktes ist die Fläche für den Neubau frei. Und sie ist im Eigentum der Stadt. In deren Interesse dürfte ein umgehender Verkauf an den Investor sein, damit es städtebaulich am Etapler Platz voran geht. Einen Bebauungsplan gibt es auch.

(RP)
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