Hückeswagen Schockwelle aus dem Bergischen

Kurzmeldungen in Zeitungen, die von Ereignissen weit entfernt vom Erscheinungsort berichten, deuten alleine schon aus diesem Grund auf eine Relevanz hin. So war es auch in dem Fall von Friedel Pfeiffer. Die "Grenz-Zeitung", die zuvor Lübtheener Nachrichten hieß und im heutigen Mecklenburg-Vorpommern regional begrenzt erschien, greift einen Vorgang aus dem weit entfernten Hückeswagen auf.

Der Zufall wollte es nun, dass im Jahr 2009 der Archivarin Marlies Bünsch diese Meldung auffiel, weil sie langjährige Kontakte zur Gefährdetenhilfe, zu Friedel Pfeiffer und somit auch zu Hückeswagen pflegte. Der kurze Artikel datiert vom 14. März 1932 und trägt die Schlagzeile "Drei Tote in Hückeswagen". Er berichtet von einem schweren Zwischenfall, der sich einen Tag zuvor ereignet in der Schloss-Stadt hatte. Um dem Leser von 1932 den Ort Hückeswagen in seiner geografischen Lage näher zu bringen, benutzt der Journalist die Formulierung "Hückeswagen bei Elberfeld". Offenbar war die Stadtbezeichnung Wuppertal den Zeitgenossen noch nicht sehr geläufig, da drei jahre zuvor die Städte Elberfeld und Barmen zur Großstadt Wuppertal fusioniert waren.

Bemerkenswert ist auch der Hinweis in der Meldung, dass es sich bei dem Täter um einen "auswärtigen Nationalsozialisten" handelt, so als ob dieser Umstand für den Leser in Lübtheen eine Rolle spielen würde. Fazit: Das Dokument ist für die regionale Geschichtsschreibung insofern bedeutend, da es die weiträumigen Schockwellen aufzeigt, die dieser Vorfall in Hückeswagen ausgelöst hat.

(nob)
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