Feuerwehr Schloss-Stadt bekommt die „Feuerlöwen“

Hückeswagen · Seit 1973 gibt es eine Jugendfeuerwehr, ab dem 1. Juni hat Hückeswagen seine eigene Kinderfeuerwehr. Die Gruppe soll zu Beginn zwölf Kinder umfassen und wird von vier jungen Frauen mit pädagogischen Kenntnissen geleitet.

 In der Radevormwalder Außenortschaft Önkfeld gibt es schon lange eine Kinderfeuerwehr. In Hückeswagen soll diese nun zum 1. Juni kommen.

In der Radevormwalder Außenortschaft Önkfeld gibt es schon lange eine Kinderfeuerwehr. In Hückeswagen soll diese nun zum 1. Juni kommen.

Foto: Sigrid Hedderich

Was andere Freiwillige Feuerwehren teils schon seit einigen Jahren haben, gibt es ab dem 1. Juni auch in der Schloss-Stadt: eine Kinderfeuerwehr. „Das Thema ging schon länger bei uns durch die Reihen“, sagt Leslie Brück. Die Hückeswagenerin ist eine der vier künftigen Leiterinnen der jüngsten Abteilung der Feuerwehr. Zusammen mit Jenna Richter, Jana Schlösser und Natascha Moos wird sie sich um die Kinder zwischen sechs und zehn Jahren kümmern, die später einmal möglicherweise den Nachwuchs der Feuerwehr bilden können. „Es gibt immer Bedarf an Kameraden, manchmal arbeiten wir am Limit. In den Sportvereinen gibt es die Bambini schon lange, der Feuerwehr war dies nach dem Brandschutzgesetz bislang verboten“, erläutert Stadtbrandinspektor Karsten Binder. Diese Regelung ist jedoch seit 2015 Geschichte, so dass nach und nach Kinderfeuerwehren gegründet werden.

Mit ihrer Idee, auch in Hückeswagen eine solche anzubieten, haben die vier jungen Frauen bei Binder und Bürgermeister Dietmar Persian offene Türen eingerannt. „Wir haben uns ab Herbst ein Konzept überlegt, und das ist bei beiden auf großes Wohlwollen gestoßen“, sagt Leslie Brück. Sie selbst sei aktive Feuerwehrfrau, ihre drei Mitstreiterinnen kämen ebenfalls aus dem näheren Umfeld der Wehr. Damit sie den Kindern alle Fragen über die Feuerwehr beantworten können, haben sie bereits einige Theoriestunden absolviert. „Zusätzlich müssen die Betreuerinnen pädagogisch geschult sein“, betont Binder. Das sei bei den vier Frauen nicht nur über zum Teil entsprechende Berufe gegeben. „Ich bin Erzieherin, Jana ist staatliche Sozialhelferin“, sagt Natascha Moos. Zusätzlich hat das Quartett die NRW-Jugendleiterausbildung „Juleica“ absolviert.

Ziel der Kinderfeuerwehr sei weniger die tatsächliche Vorbereitung auf die Jugendfeuerwehr, sagt Jenna Richter. „Wir wollen in erster Linie, dass die Kinder Spaß am Thema ,Feuerwehr’ bekommen und es spielerisch kennenlernen.“ Wenn dann welche tatsächlich in die Jugendfeuerwehr wechseln würden, wäre das ein schöner Nebeneffekt. Die Attraktivität steigern könne natürlich ein passender Name – „Feuerlöwen“ etwa. „Darüber haben wir tatsächlich ziemlich lange diskutiert. Eigentlich wollten wir uns ‚Löschlöwen‘ nennen, aber das war dann schon in Remscheid vergeben“, sagt Leslie Brück. Auch eine eigene Uniform sollen die Feuerwehrkinder bekommen. „Wir hoffen, dass Helm, Handschuhe, Hose und Jacke bis zum Infotag angeschafft sein werden. Denn es soll schon alles wie bei den Großen sein“, betont Leslie Brück.

Das Interesse an dem neuen Angebot sei bereits nach der ersten Ankündigung bei der Jahresdienstbesprechung im März groß gewesen, sagt Binder. Leslie Brück ergänzt: „Wir haben uns dazu entschlossen, zunächst einmal mit maximal zwölf Kindern zu starten – auch wenn wir nun vermutlich auslosen müssen, wer von Anfang an mitmachen kann.“ Die Frauen wollen erst sehen, wie sich die Gruppenarbeit entwickelt, da es für alle Neuland sei. Eine spätere Vergrößerung sei nicht ausgeschlossen. „Aber das ist für den Anfang sicher richtig. Vielleicht finden sich dann auch noch weitere Helfer für die Gruppenarbeit“, sagt Leslie Brück.

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