Hückeswagen "Rudi rockt" — köstliche Idee

Hückeswagen · "Running Dinner" hieß die kulinarische Rundreise durch die Stadt. Die Premiere wurde ein voller Erfolg, obwohl die Teilnehmer weder das Menü, noch ihre Gäste, noch den nächsten Gastgeber kannten, der sie erwartete.

Zehn Männer und 16 Frauen hatten sich zu einem außergewöhnlichen Drei-Gänge-Menü angemeldet und erlebten einen spannenden und unterhaltsamen Abend. "Es war eine sehr lockere und herzliche Atmosphäre", sagte Petra Baer und zog mit Anja Wolter ein erstes Resümee. "Die Gäste waren alle nett und pünktlich, obwohl die Zeit fürs Essen und Unterhalten schon ziemlich knapp war, bevor man zum nächsten Gastgeber wechselte".

Das Gericht musste nicht außergewöhnlich, jedoch gut vorzubereiten sein, da jeder Gang an einem anderen Ort eingenommen wurde. Dazu hatten sich die Kochteams so einige schmackhafte Menüs einfallen lassen: Frühlingsauflauf mit Pute, Lachs im Blätterteig, Kafta, Herrencreme mit Obstsalat bis hin zur Zabaione mit frischen Erdbeeren. Die erste spannende Geschichte des Abends ereignete sich bereits bei der Zubereitung der Vorspeise. Heike Sauerwein verstaute ihre "Salatsträußchen im Schinkenmantel auf Rote-Beete-Carpaccio" im Auto, um sie im Haus von Deike Schütte den Gästen zu servieren. "Ich hatte schon alles im Auto verstaut, schlug die Tür zu und hatte den Schlüssel im Auto vergessen", berichtete Heike Sauerwein. Mit Hilfe von Kochlöffeln und einem Kleiderbügel konnte Christian Schütte die Tür des alten Polos wieder öffnen und rettete somit den ersten Gang des Abends.

Idee stammt aus Aachen

Die Idee zu "Rudi rockt" entstand in der Universitätsstadt Aachen. Die Studenten laden neue Kommilitonen zum Essen in ihre WG ein, um sich auszutauschen und Leute kennenzulernen. So erfuhr auch der Sohn von Deike und Christian Schütte, der in Aachen studiert, von diesem Event. Der Verein "Stadtmarketing" griff die Idee auf.

Das so etwas wirklich funktioniert und harmonisch abläuft bewunderte der "Zusatzgast" Liane Dommisch aus Berlin. "Bei uns kann ich mir das nicht vorstellen. In Berlin öffnet man fremden Menschen nicht so einfach die Tür,", staunte sie über die kontaktfreudigen und gastfreundlichen Hückeswagener. Der Besuch der Berlinerin bei Organisatorin Monika Winter sollte bereits vor einer Woche stattfinden, musste aber durch das Flugverbot wegen der Aschewolke verschoben werden. Dafür gab es für sie die kurzweilige und kulinarische Rundreise durch die Stadt.

In der Gaststätte "Paul's" kamen alle 26 Teilnehmer zusammen und ließen den Abend gemütlich ausklingen — darunter Andreas Grimm, der vor einem Jahr nach Hückeswagen zog. "Wir wurden von der Stadt angeschrieben und fanden die Idee gut, um die Menschen hier kennenzulernen," sagte der ehemalige Wuppertaler. Er war einer der wenigen neuen Bürger. "Erzählt es weiter", sagte Deike Schütte, "damit beim nächsten Mal wieder neue Leute dabei sind".

(RP)
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