Amtsgericht Wipperfürth Richter verwarnt Wiederholungstäter (18)
Hückeswagen · Junger Hückeswagener fährt Roller, obwohl ihm das Gericht den Führerschein abgenommen hatte.
Der Richter am Wipperfürther Amtsgericht bezeichnete die Straftat eines 18-jährigen Hückeswageners als „dumm und dreist“. Erst im vorigen Dezember war der Angeklagte wegen Fahrens ohne Führerschein zu 60 Sozialstunden und einem Fahrerziehungskursus verurteilt worden. Doch schon im April wurde er erneut beim Fahren eines Motorrollers in Marienheide und im Mai noch ein weiteres Mal auf der Peterstraße in Hückeswagen erwischt. Nun saß der ehemaligen Förderschüler ohne Ausbildung erneut im Gericht, begleitet von seiner schwangeren Freundin. „Es ist alles richtig so, ich bin gefahren“, bestätigte er die Verlesung der Anklageschrift durch die Staatsanwältin. Auch den Marihuana-Konsum bestritt er nicht. Hatten doch die Polizeibeamten eine Blutprobe angeordnet, bei der der Wirkstoff THC nachgewiesen wurde.
Als positive Lebensentwicklung berichtete der Angeklagte von einer Anstellung in einer Autowerksatt zur Probe. „Wenn’s gut läuft, kann ich nach einem Jahr da eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker beginnen“, verkündete der 18-Jährige. Der Richter mahnte den jungen Mann eindringlich, diese Chance zu nutzen, und machte auch deutlich, dass ein Führerschein für die Arbeit in einer Autowerkstatt unumgänglich sei. „So ein unnötiger Kleinscheiß kann einem das Genick brechen und reicht aus, um lange Zeit keinen Führerschein machen zu dürfen“, stellte der Richter unmissverständlich klar.
Die Staatsanwältin schloss eine Reifeverzögerung bei dem Angeklagten nicht aus und forderte eine relativ milde Strafe in Form einer Verwarnung und eines Bußgeldes in Höhe von 350 Euro. Dem schloss sich der Richter an, sagte aber voraus, dass bei einer Wiederholung der Tat mit einer Führerschein-Sperrfrist und auch mit Arrest zu rechnen sei. „Nutzen Sie Ihre Chance., Sie haben bald extrem viel Verantwortung“, sagte der Richter am Ende der Verhandlung zu dem werdenden Vater.
