Hückeswagen Resolution pro Tempolimit

Hückeswagen · Geschlossen hat sich der Stadtrat Dienstag Abend hinter Forderungen der Anwohner von Marke gestellt. Nun soll die Stadt in einer Resolution den Landesbetrieb Straßen NRW auffordern, das Tempolimit für die B 483 zuzulassen.

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Foto: Im August 2009 kamen Landrat Hagen Jobi (l.) und der Landtagsabgeordnete Peter Biesenbach (2.v.r.) auf die Einladung von Anwohnern hin zum Ortstermin in Marke. Danach ordnete Jobi das Tempolimit für die B 483 auf diesem Streckenabschnitt an. Er scheiterte damit am Veto des Landesbetriebs Straßen NRW. Nun soll der Landrat erneut tätig werden. Das hat gestern Abend auch der Stadtrat gefordert. BM-Foto: Hans Dörner (Archiv)

Es hat ersichtlich nicht allen Politikern gefallen, dass die FDP-Ratsfraktion unmittelbar nach dem tödlichen Unfall am Sonntag in Marke per Dringlichkeitsantrag das Tempolimit für diesen Streckenabschnitt der B 483 thematisierte. SPD-Fraktionschef Hans-Jürgen Grasemann sprach in der Ratssitzung gestern von einem "populistischen Antrag" und bemängelte dessen Formulierung. Sein Fraktionskollege Horst Fink gab zu bedenken, dass die Ursachen von beiden schweren Unfällen am Freitag und am Sonntag in Marke noch gar nicht abschließend geklärt seien. Die Ermittlungen der Polizei dauerten an, hatte er im Polizeibeirat erfahren.

Stadt will Druck machen

Dennoch: Am Ende der Debatte einigten sich gestern Abend alle Ratsfraktionen darauf, sich der seit Jahren von Anwohnern erhobenen Forderung nach einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Bundesstraße in Marke anzuschließen. Konsequenz daraus wird eine Resolution der Stadt Hückeswagen an den Landesbetrieb Straßen NRW sein. Der Inhalt: Die Fachbehörde soll die schweren Unfälle der vorigen Tage genau analysieren und dann einem Tempolimit zustimmen. Es geht um eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h — wie sie auch wenige hundert Meter entfernt von Marke im Ortsteil Herweg ausgeschildert ist.

Deutlich wurde, dass auch Bürgermeister Uwe Ufer diese Forderung, der er früher skeptisch gegenüber gestanden hatte, inzwischen unterstützt. Allerdings warnte er vor Illusionen: "Wir dürfen nicht so blauäugig sein zu glauben, dass allein wegen den Tempolimits nie wieder so etwas Schreckliches in Marke passiert wie am Sonntag."

Zwischenzeitlich hat sich auch Dr. Josef Korsten, der Bürgermeister von Radevormwald, zum Thema Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B 483 in Marke, nahe an der Stadtgrenze zu Rade, geäußert. Im BM-Gespräch sagte Korsten, dass er die Anwohner in ihrer Forderung unterstütze, die Initiative müsse jedoch von der Stadt Hückeswagen ausgehen. Das ist nun mit der Resolution der Fall.

Ob sie beim Landesbetrieb Straßen NRW ein Umdenken auslöst, bleibt abzuwarten. Bislang hat die Behörde auf die Analyse der früheren schweren Unfälle in Marke verwiesen. Diese habe keine Indizien dafür ergeben, dass die Unfälle durch ein Tempolimit hätten verhindert werden können, hieß es.

(RP/rl)
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