Hückeswagen Reichlich Bier-Kuriositäten aus aller Welt

Hückeswagen · Wer offen für Neues ist, wird auf der Bierbörse vielfältige und überraschende Geschmackserlebnisse entdecken. Vom fruchtigen Bananen-, Pfirsich- und Erdbeerbier bis hin zum starken Schwarzbier reicht die Palette. Ein Rundgang.

 Heike & Axel Scheerer nutzten am Mai-Feiertag das sonnige Wetter und waren mit dem Rad von Dhünn nach Hückeswagen zur Bierbörse gefahren. Dort hatten sie und die übrigen Besucher die Auswahl aus mehr als 250 Biersorten.

Heike & Axel Scheerer nutzten am Mai-Feiertag das sonnige Wetter und waren mit dem Rad von Dhünn nach Hückeswagen zur Bierbörse gefahren. Dort hatten sie und die übrigen Besucher die Auswahl aus mehr als 250 Biersorten.

Foto: J. Moll

Die teuerste Flasche Bier, die es auf der Bierbörse zu kaufen gibt, kostet 290 Euro. Das ist jedoch kein Grund, sich Sorgen zu machen: Die Preise für Bier sind nicht eklatant gestiegen. Stattdessen bietet die viertägige Veranstaltung auf Bahnhofstraße und Bahnhofsplatz einige Besonderheiten.

"Samuel Adams Utopia" heißt die wertvolle Marke aus Amerika, die in einer edlen 0,74-Liter-Flasche angeboten wird. "Das Bier wird zehn Jahre lang in hochwertigen Cognac-Fässern gelagert und hat einen Alkoholgehalt von 28 Prozent", erläutert Standbetreiber Herbert Kampsmann. 15 000 Flaschen werden davon pro Jahr hergestellt und weltweit verkauft. Nach Anbruch der Flasche könne man das Bier problemlos aufbewahren, ohne dass es verdirbt. Probiert hat es Kampsmann selbst im Übrigen noch nicht.

Manche Biere, wie etwa das spanische San Miguel, wecken bei den Bierbörsen-Besuchern Urlaubserinnerungen. Zu den Bierkennern zählt Andreas Born, der zusammen mit Tamara Theissen die Organisation der Bierbörse übernommen hat. Der 45-Jährige betreibt unter anderem das "Haus der 131 Biere", das im Bereich der Busbucht auf der Bahnhofstraße steht. "Wir haben zwischen 140 und 160 verschiedene Flaschen im Sortiment", sagt er.

Durch die Welt reisen braucht er für die Zusammenstellung des Sortiments jedoch nicht, das übernimmt die Im- und Exportfirma Stark aus Hamburg. Im "Haus der 131 Biere" findet sich zum Beispiel ein Bier aus Grönland, das aus 180 000 Jahre altem Gletscherwasser gebraut wird. "Das ist definitiv unbelastet, denn zu der Zeit war die Natur noch in Ordnung", versichert Born schmunzelnd.

Ein Blickfang ist der Verkaufsstand des Störtebeker-Biers in Form des Schiffs "Santa Maria". "Kapitän" Sven Schröder schenkt zusammen mit seinen "Bootsmännern" Rainer und Jörg die norddeutschen Weizenbiere aus. "Wir segeln überall hin, wo eine leichte Brise herrscht, und sind hier gestrandet", erzählt Schröder lachend. Die Störtebeker-Braumanufaktur gewann mit ihrem Roggen-Weizen erst kürzlich beim World Beer Cup in Denver den Weltmeistertitel in der Kategorie "German Style Dark Wheat Beer". Den Namen trägt die Brauerei von dem Freibeuter-Kapitän Klaus Störtebeker (aus dem Niederdeutschen von "Stürz den Becher"), der den Spitznamen wegen seiner Trinkfestigkeit erhielt.

Trinkfest sind auch die Mönche, die das belgische Abteibier "Grimbergen" herstellen. "Das Kloster liegt zehn Kilometer von Brüssel entfernt", berichtet Teilzeit-Abt Thomas Brockers. Die Nobertiner-Mönche tragen weiße Kutten und produzieren im Kloster nur noch für den Eigenbedarf. Warum die Standbetreiber jedoch in braunen Franziskaner-Kutten das Bier ausschenken, hat einen ganz einfachen Grund: "Wegen der Bierflecken", verrät "Bruder Thomas" lachend.

Im belgischen Stand bedient die Holländerin Wilma Bruell. ",Jupiler' ist eines der bekanntesten Biere der ganzen Welt und sehr lecker", berichtet sie. Das Kirschbier mit einem Schuss Sekt käme besonders bei Frauen gut an. Die Ursprünge des belgischen Bieres gehen bis ins Mittelalter zurück. Heute ist das kleine Land dafür bekannt, die meisten Biersorten weltweit zu haben.

Die Belgier haben auch gleich ein Rezept für den nächsten Winter parat: Glühbier. Dabei wird das würzige "Liefmans Kriek" auf 70 Grad erhitzt. "Es duftet nach Weihnachten und ist milder und bekömmlicher als Glühwein", heißt es auf dem Infoblatt. Wer Spaß daran hat, kann's auf der Bierbörse schon einmal ausprobieren. www.bierboerse.com

(heka)
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