Hückeswagen Realschule fördert Kinder individuell

Hückeswagen · Mathematik statt Mallorca, Englisch statt London, Deutsch statt Grillfete – für 14 Realschüler der Klassen sechs bis neun waren die abgelaufenen Sommerferien mit viel Arbeit verbunden. Neun von ihnen mussten für die Nachprüfung in einem der drei Hauptfächerbüffeln, dafür hatte ihnen die Realschule einen mehrwöchigen Förderunterricht geboten. Fünf weitere Schüler nutzten die individuelle Förderung durch drei Lehrer, um Defizite im Stoff aufzuarbeiten. Darunter waren auch zwei Spätaussiedler, denen die Schule spezielle Sprachkurse angeboten hatte.

Schulleiter Dieter Schruff und seine Stellvertreterin Christiane Klur ziehen eine erfolgreiche Bilanz: Acht Schüler schafften am vorigen Freitag die Nachprüfung. Doch auch ein Mädchen, das am Freitag durchgefallen war, besucht seit gestern die nächsthöhere Stufe – zunächst für zwölf Wochen auf Probe. „Die Schülerin hat sich besonders angestrengt, so dass sie zunächst in die 9. Klasse gehen kann“, betont Schruff. Wenn sich ihre Leistung nach Ablauf der rund drei Monate auf das Niveau der Klasse 9 eingependelt hat, darf sie für den Rest des Schuljahrs bleiben.

Die neun Realschüler hatten Ende voriger Woche zunächst eine schriftliche Prüfung in Form einer Klassenarbeit abzulegen, danach wurden sie etwa 20 Minuten mündlich vom Fachlehrer sowie zwei weiteren Lehrern bzw. einem Mitglied der Schulleitung geprüft. Am Freitagnachmittag erhielten sie bereits ihre Ergebnisse, so dass sie rechtzeitig zum Schulstart Gewissheit hatten, wie es jetzt für sie weitergeht.

Nachdem die Realschule bereits in den Sommerferien 2006 mit der Mathematik-Förderung gute Erfahrungen gemacht hatte, kamen jetzt Deutsch und Englisch hinzu. Schruff und Klur finden es nicht nur beachtlich, dass sich die drei Kollegen um die „Nachhilfe“ der 14 Schüler gekümmert hatten. „Es ist auch erstaunlich, wie sehr die Jugendlichen gepaukt haben“, meint der Schulleiter.

Noch vor der Zeugnisaufgabe hatten sie von ihren Lehrern aufgetragen bekommen, was sie zu lernen hätten. Das wurde dann in der zweiten Ferienhälfte, täglich eine bis eineinhalb Zeitstunden, weiter vertieft.

Die Realschule setzt weiterhin auf die individuelle Schülerförderung und will sie eventuell noch ausbauen. Christine Klur, neu an der Schule, lobt das Engagement: „Es ist kein Selbstverständlichkeit, dass eine Schule so etwas anbietet.“

(RP)
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