Hückeswagen Raus in die Welt und helfen

Hückeswagen · Der 21 Jahre alte Hückeswagener Ingo Bever wird im August nach Nigeria reisen und drei Monate dort bleiben. Er fährt nicht zum Privatvergnügen, sondern um junge Menschen in ihrer Berufsausbildung zu unterstützen.

Raus in die Welt: Das ist der Traum vieler junger Leute nach der Schule und vor dem Studium. Ingo Bever hatte sich nach Ende seiner Berufsausbildung im Januar entschieden, Auslandserfahrung zu sammeln. "Mit dem Rucksack durch Australien oder Neuseeland zu reisen, ist sicher ganz nett. Ich wollte aber lieber dahin, wo ich den Menschen etwas für ihre Gastfreundschaft zurückgeben kann", erzählt der 21-jährige Hückeswagener.

Nach seinem Abschluss an der Städtischen Realschule hatte er eine Ausbildung zum Mediengestalter begonnen. Ab dem Wintersemester 2008 will er in Köln studieren. Und davor nun in Ibadan/Nigeria in einer Ausbildungsdruckerei im Team mit anderen Fachkräften und Lehrern junge Einheimische unterrichten und ausbilden.

Entwicklungshelfer auf Zeit

Ingo Bever hat dafür ein Stipendium von ASA (Arbeits- und Studienaufenthalte) bekommen. ASA vermittelt junge Menschen in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. "Ich mache da so eine Art Praktikum als Entwicklungshelfer", erläutert der junge Hückeswagener. Und ergänzt: "Der gegenseitige Austausch von Lebenserfahrungen, von Kultur und somit auch von Glauben soll bei meiner Reise im Mittelpunkt stehen."

Seine Partnerorganisationen sind dabei der YMCA (internationale CVJM-Organisation) in Ibadan und der deutsche Christliche Verein junger Menschen (CVJM). Projektidee und -ziel musste Ingo Bever selbst definieren und auch das Konzept dafür entwickeln. Damit hatte er sich bei ASA beworben — zusammen mit rund 2600 anderen jungen Leuten. Rund 200 von ihnen bekamen ein Stipendium, darunter der junge Hückeswagener.

Üblicherweise fördert ASA so genannte Tandem-Projekte, also solche, in denen zwei Stipendiaten zusammenarbeiten. Der für Ingo Bever ausgesuchte Partner sprang frühzeitig ab, nun muss der 21-Jährige zusehen, wie er die selbst gesteckten Ziele in Ibadan alleine erreicht. Bange ist ihm davor nicht: "Ich fühle mich durch die Partnerorganisationen YMCA und CVJM sehr gut unterstützt. Auch die Vorbereitung auf die Inhalte von Entwicklungszusammenarbeit in Seminaren ist optimal gelaufen."

Im August wird Ingo Bever nach Nigeria fliegen. Selbstständigkeit im Vorfeld wird vorausgesetzt. Der 21-Jährige muss seine Flüge buchen und sich auch selbst um eine Unterkunft in Ibadan bemühen. Erste Gespräche sind geführt. Gespräche, in denen dem Hückeswagener klar wurde: "Die Afrikaner haben eine ganz andere Mentalität als wir." Ingo Bever ist gespannt darauf, sie näher kennenzulernen.

(RP)
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