Hückeswagen Radprofis sorgen für Spektakel im Island

Hückeswagen · Der Start des Radrennens "Rund um Köln" lockte gestern zahlreiche Besucher in die Schloss-Stadt. Sie konnten die Radprofis hautnah erleben. Auch das Wetter spielte mit. Im nächsten Jahr soll der Start erneut in Hückeswagen erfolgen.

 Knapp 20 Minuten nach dem Start wurde es richtig spannend: Dann kämpften die Radprofis um den Gewinn der Bergwertung an der Islandstraße.

Knapp 20 Minuten nach dem Start wurde es richtig spannend: Dann kämpften die Radprofis um den Gewinn der Bergwertung an der Islandstraße.

Foto: Dörner

Ob das Wetter zum Start der 98. Auflage des Radsportklassikers "Rund um Köln" diesmal halten würde, war am Morgen noch zweifelhaft - dicke Wolken bedeckten gestern zunächst den Himmel über Hückeswagen. Doch es blieb trocken. In der Schloss-Stadt erfolgte bereits zum dritten Mal der Start des Radrennens. Für die Besucher bedeutete dies, dass sie die Profiradfahrer nicht nur einfach an der Wegstrecke vorbeisausen sehen konnten, sie hatten auch die Möglichkeit, sich schon vor dem Start von dem ein oder anderen ein Autogramm zu holen oder, wie zum Beispiel Heinz Lemke, sich die Rennräder der Profis mal aus nächster Nähe anzusehen. "Das sind schon tolle Räder", sagte der 52-jährige Besucher, der selbst standesgemäß mit seinem Rennrad angereist war.

Radsportikone Jens Voigt, der in seinem Abschiedsjahr noch einmal mitfahren wollte und auf den sich viele Zuschauer gefreut hatten, musste seinen Start krankheitsbedingt kurzfristig absagen. Dafür waren aber andere Größen dabei wie Weltmeister Luke Roberts aus Australien oder der Deutsche Linus Gerdemann, der nach seinem Sabbatjahr wieder auf dem Sattel sitzt. "Meine Topform habe ich zwar noch nicht erreicht, aber das sagt ja nichts über meine Motivation aus", sagte der 31-Jährige vor dem Start.

Mehrere hundert Zuschauer

Mehrere hundert Menschen schauten zu und begrüßten die Profis aus der ganzen Welt mit viel Beifall, als Sportmoderator Stefan Schwenke sie auf der Bühne vorstellte. Die meisten Jubelrufe erntete das Team Stölting aus Gelsenkirchen. Hier waren die Fans gleich mit dabei. "Das Besondere am Radsport ist, dass er zu den Menschen in die Stadt kommt. Wo hat man denn sonst die Gelegenheit, den Profis so nah zu sein?", meinte Schwenke. Und in der Tat, die Sportler gaben sich so bodenständig und nah, dass einige Besucher kurz vor dem Startschuss an der Wegstrecke zweifelten: "Sind das jetzt wirklich Profis?", fragte ein älterer Herr seinen Nebenmann. "Ja klar", erwiderte dieser. "Einige von denen fahren ja auch bei der Tour de France mit."

 Marcel Wiesmann (l.) und Florenz Jaeger vom Verein "Rollrausch" aus Wermelskirchen zeigten eine tolle Show mit ihren BMX-Rädern.

Marcel Wiesmann (l.) und Florenz Jaeger vom Verein "Rollrausch" aus Wermelskirchen zeigten eine tolle Show mit ihren BMX-Rädern.

Foto: Hans Dörner

Kurz vor 12 Uhr war es dann soweit: Die Profis hatten sich alle am Startpunkt eingefunden - und Olaf Thon, Fußball-Weltmeister von 1990, hielt die Startpistole in die Luft. Den Countdown zählten alle Besucher lautstark mit. Nach dem Startschuss machten sich die ersten Fahrer in mäßigem Tempo auf den Weg in Richtung Bever-Talsperre. Knapp 20 Minuten später rauschten sie bereits mit Vollgas über die Islandstraße, am Kultur-Haus Zach vorbei (dort fand die erste Bergwertung statt, siehe Info-Kasten) - und dann weiter Richtung Wipperfürth.

Auch der Bürgermeister war dabei

Für Bürgermeister Dietmar Persian war es sein erstes Radrennen als Stadtoberhaupt: "Das war eine bombastische Stimmung", fasste er nach dem Spektakel zusammen. Die Aussteller des Rahmenprogramms seien hoch zufrieden gewesen, und auch die Besucher, mit denen Persian ins Gespräch gekommen war, äußerten sich positiv. "Ich möchte mich auch bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken, die das heute möglich gemacht haben", sagte der Bürgermeister.

Im kommenden Jahr soll Hückeswagen wieder Startpunkt des Rennens sein - dafür möchte Persian sorgen. "Wir werden alles dafür tun", versprach der Bürgermeister. Die Chancen, dass es gelingt, stehen nicht schlecht, bestätigte auch Christian Potthoff, der neue Wirtschaftsförderer Hückeswagens: "Wir hatten die meisten Zuschauer an der Strecke, es ist alles perfekt gelaufen. Ich denke, dass auch der Veranstalter zufrieden ist und für 2015 nichts im Weg steht."

(sebu)
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