Hückeswagen "Probieren Sie, machen Sie!"

Hückeswagen · In der Aula der Erich Kästner Schule kündigte sich gestern für die Pädagogen eine kleine Zeitenwende an. Die Schule wird "Kompetenzzentrum für sonderpädagogische Förderung" in Hückeswagen. Nun stehen neue Wege offen.

Eine solche Aufforderung lässt sich eine Schulleitung nicht zweimal sagen: "Probieren Sie! Entdecken Sie! Machen Sie!" So hieß es gestern von Repräsentanten aus Kommune, Kreis und Land. Die Erich Kästner Schule hat damit bereits begonnen: Vor anderthalb Jahren hatte der Stadtrat den Beschluss gefasst, dass sich die Förderschule zu einem so genannten Kompetenzzentrum weiterentwickeln soll. Gestern fiel nun bei einer Feierstunde in der Aula der offizielle Startschuss. Die Schule trägt nun den etwas sperrigen Titel "Kompetenzzentrum sonderpädagogischer Förderung in Hückeswagen". Die Erich Kästner Schule ist damit Teil eines NRW-weiten Pilotprojektes, an dem zurzeit 20 Schulen teilnehmen. "Die Schullandschaft wird neu gestaltet. Wir freuen uns, dass wir in der Pilotphase mit dabei sind", freute sich Schulleiterin Renate Mohr.

Neugestaltung der Schullandschaft? Das scheint nicht übertrieben. Kommt es so, wie angekündigt, wird die Erich Kästner Schule in ein paar Jahren nicht mehr wiederzuerkennen sein. "Die Schüler werden nicht mehr komplett hier sein. Sie werden zu einem bestimmten Zeitpunkt (Anm. d. Redaktion: unabhängig von den Schuljahren) kommen, gehen oder teilweise in den allgemeinbildenden Schulen unterrichtet werden", erläuterte Mohr.

Die neue Doktrin laute, so viele Schüler wie möglich in den allgemeinbildenden Schulen zu integrieren. "Wir haben zurzeit einen Schüler in der Hauptschule und zwei in der Realschule", führte Mohr als Beispiel an. Es solle präventiv gearbeitet werden, außerdem soll die "Rückführung" an die Regelschulen eine große Rolle spielen.

Bürgermeister Uwe Ufer hob in seiner Ansprache die enge Zusammenarbeit mit allen Kooperationspartnern hervor. "Wir haben hier alles unter einem Dach und alles in einem Netzwerk", so Ufer für die Stadt als Schulträger.

Welche Talente in der Schule schlummern, zeigte sich bei den Schülerbeiträgen, die die Feier zum Start auflockerten. Zunächst begeisterten René Marquardt und Manuel Anastasi in einem Gesangsduett und ernteten tosenden Applaus. René Marquardt setzte mit einem Trommelsolo noch einen drauf. Seine Hände flogen nur so über das Instrument, was am Ende des Vortrages erneut mit begeistertem Applaus belohnt wurde.

Nach der Feierstunde präsentierten sich dann die Klassen mir ihren einzelnen Projekten, um so den Gästen noch einmal einen Gesamteindruck zu vermitteln.

(RP)
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