Hückeswagen Presbyterium strebt die schwarze Null an

Hückeswagen · Es ist vollbracht: Das Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde präsentierte der Gemeindeversammlung im Gemeindezentrum Lindenberg einen neuen Jugendreferenten: Carlos Chala tritt die Nachfolge von Tobias Häde an, der am 30. August 2014 zu neuen beruflichen Ufern aufbrach.

Damit war die Stelle des Jugendreferenten knapp ein halbes Jahr vakant. "In der ersten Bewerbungsrunde haben wir keinen geeigneten Kandidaten gefunden. Es sollte jemand mit Erfahrung in der Jugendarbeit und mit der Fähigkeit sein, Gottes Wort zu verkünden", sagte Pfarrer Hans-Peter Suder, Vorsitzender des Presbyteriums. Außerdem müsse der Kandidat selbstständig und perspektivisch arbeiten. Die zweite Stellenausschreibung habe dann sechs Kandidaten gebracht. "Zwei fanden schnell andere Stellen, womit wir vier zu Gesprächen eingeladen haben. Letztlich wählten wir Carlos Chala", berichtete Suder. Mit Applaus begrüßten die 45 Anwesenden der Gemeindeversammlung den gebürtigen Ecuadorianer. In Vertretung für Stefan Liedholz, Leiter des Jugendausschusses im Presbyterium, stellte Birgit Bever den neuen Jugendreferenten vor und überreichte ihm eine Tafel Nuss-Schokolade. "Ich hoffe, dass Sie sich bei uns nicht die Zähne ausbeißen", sagte sie.

Dass die Zukunft für die evangelische Kirchengemeinde schwierige Aufgaben bereithält, machten alle Redner deutlich. Baukirchmeister Utz Gessner betonte, dass jeweils sechsstellige Summen für die Sanierung des Daches der Pauluskirche als auch für die Modernisierung von 16 Wohneinheiten am Albert-Schweitzer-Weg mittelfristig nötig sind. "Wollen wir unseren jetzigen Immobilienbestand halten, müssen wir die Rücklagen erhöhen, um das bewirtschaften zu können. Wir müssen Standorte aufgeben", sagte er. Auch Finanz-Kirchmeister Michael Schröder sieht Handlungsbedarf: "Unser Haushaltsansatz schließt mit einem Minus ab. Geht es bis 2018 so weiter, sind unsere Rücklagen aufgebraucht. In der Wirtschaft würde man jetzt das Personal halbieren, das kann aber nicht der Weg in der Kirche sein. Unser Ziel ist eine schwarze Null in 2020 - ein langer, schwieriger Weg. Wir müssen versuchen, die Einnahmen zu steigern", sagte er.

Schröder ging auch auf die Verwaltungsstruktur-Reform ein, die ab 1. Januar 2016 greift. "Zurzeit wird heiß diskutiert, was Pflicht- und was Wahl-Aufgaben sind", sagte er. Auf Basis eines Kirchengesetzes der Landessynode werden im Kirchenkreis Lennep alle Verwaltungen zusammengelegt. Hückeswagen verliert seine Verwaltung, das Gebäude der Gemeinde an der Kölner Straße muss dann verkauft oder vermietet werden. Die Verwaltung der hiesigen evangelischen Kirchen sitzt dann in Lennep und Remscheid. "In Hückeswagen behalten wir nur ein Vor-Ort-Büro mit hoffentlich zwei Mitarbeitern, die sich eine Vollzeit-Stelle teilen", sagte Schröder. Vordergründig gehe es um Qualitätsmanagement. Aber langfristig sicherlich auch um Einsparung, indem frei werdende Stellen nicht neu besetzt werden.

Auch bei der Entwicklung der Gliederzahl innerhalb der Gemeinde, sind die Zahlen wenig positiv: Waren es in 2007 noch 6385 Gemeindeglieder in der evangelischen Kirchengemeinde Hückeswagen, sind es aktuell nur noch 5594. Das ist ein Rückgang von 12,4 Prozent.

(sng)
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