Verkehrskontrolle in Hückeswagen Polizei kontrolliert am Beverdamm

Hückeswagen · Insgesamt 85 Motorradfahrer winkte der Verkehrsdienst des Oberbergischen Kreises Pfingstsonntag von der Straße - viele von ihnen über einen Zeitraum von zwei Stunden am Beverdamm. Bei den meisten endete die Kontrolle glimpflich.

 Polizeihauptkommissar Dirk Domnik winkt die Motorradfahrer raus zur Kontrolle und zu vertiefenden Gesprächen.

Polizeihauptkommissar Dirk Domnik winkt die Motorradfahrer raus zur Kontrolle und zu vertiefenden Gesprächen.

Foto: jürgen moll

Lange müssen die Beamten des Verkehrsdienstes Oberbergischer Kreis nicht warten: Kaum haben sie sich mit ihrer Laserpistole am Straßenrand kurz hinter dem Beverdamm postiert, rollt ein ganzer Tross von Motorrädern über den Damm. Die Geschwindigkeit ist hier auf 50 Stundenkilometer reduziert - um den Lärmpegel nicht zu hoch schnellen zu lassen und die Unfallgefahr einzugrenzen.

"Die Geschwindigkeit war in Ordnung", sagt Polizeihauptkommissar Stefan Nahrgang mit Blick auf die Motorradfahrer. Aber die Polizei will es am Pfingstsonntag genau wissen: Wie hoch ist der Lärmpegel? Sind die Papiere in Ordnung? Wer hat verbotenerweise am Motorrad geschraubt und den "Schalldämpfer" entfernt?

Axel Bleyel von der Polizei in Wipperfürth winkt den Motorradtross also freundlich von der Straße und bittet die Fahrer zum Gespräch. "Der erste Gedanke ist natürlich immer: Wie schnell darfst du fahren? Und wie schnell warst du?" sagt Motorradfahrer Dietmar Klute, der mit Freunden den Motorradgottesdienst in Eipringhausen besucht hat und auf dem Rückweg ins Sauerland die Beverstrecke gewählt hat. "Aber eigentlich wusste ich, dass wir uns nichts zu Schulden haben kommen lassen", sagt Klute, "und wir haben nichts zu verbergen."

Der Ärger über diejenigen, die dem Ruf aller Motorradfahrer schaden würden, sei groß, ergänzt Monika Schütz, die mit Tochter Annika mit dem Motorrad unterwegs ist. Viele würden vernünftig und regelkonform fahren. Tatsächlich hat die Polizei an der Gruppe nichts auszusetzen. Bleyel informiert die Fahrer über die Gefahren, bittet sie um Rücksicht auf Anwohner und wünscht ihnen eine gute Fahrt.

Haben die Beamten den Verdacht, dass die Maschinen mehr Lärm produzieren als erlaubt, kommt das Lärmpegelmessgerät zum Einsatz. Dreimal hegen die Beamten Verdacht - wie sich herausstellt allerdings unberechtigt.

Die Atmosphäre bleibe meistens freundlich, sagt Bleyel. Und selbst als er ein kleines Verwarngeld verhängt, weil ein Motorradfahrer seine Papiere Zuhause vergessen hat, bleibt die Stimmung freundlich. Als in der Ferne ein Motor aufheult und kurz danach die Lautstärke noch wächst, blickt Nahrgang verärgert über den See. "Das sind die schwarzen Schafe", sagt er, "und die versuchen wir, mit unseren Kontrollen zu erwischen." Nicht umsonst habe sich die Polizei die Strecke an der Bever zur Kontrolle am Pfingstsonntag ausgesucht.

Die Talsperre sei bei Ausflüglern beliebt, die Thematik um Unfallgefahr und Lärmpegel bekannt. "Aber wir haben den Eindruck, dass sich die Situation verbessert hat", sagt Nahrgang. Ein Problem habe sich aber eher verschoben als gelöst: Nachdem die bei Motorradfahrern beliebten Imbissbuden am Beverdamm verschwunden seien, hätten sie bei Radevormwald ihre Zelte aufgeschlagen. "Und an der Bever halten die Motorradfahrer jetzt eben auf eine Zigarette ohne Kaffee", sagt Nahrgang.

Umso wichtiger sei der Polizei die Präsenz. "Wir wollen zeigen, dass wir da sind und dass wir hinsehen", sagt er. Und das Prinzip funktioniert. An der K 11 auf dem Weg zur Bever steht ein leerer Polizeiwagen - und schon er bremst Autos und Motorradfahrer aus. Wer ein paar Kilometer weiter mit den Beamten ins Gespräch kommt, erfährt, dass die Polizisten engmaschig kontrollieren. Und am Nachmittag kehren sie zurück: In Oberröttenscheid ist ein Motorradfahrer verunglückt.

(resa)
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