Ansichtssache Politische Mehrheit fragt nicht nach Elternwille beim Schul-Tausch

Hückeswagen · In den nächsten Jahren gibt es einen regen Schultausch. Ob das wirklich gut ist, bleibt abzuwarten. Positiv ist die Zusage des Landes, den Breitbandausbau in Hückeswagen mit zehn Millionen zu fördern.

Ob die Mitglieder des Stadtrates in der vergangenen Woche wirklich eine zukunftsträchtige Entscheidung getroffen haben, bleibt abzuwarten. Das muss sich in den nächsten Jahren erst noch zeigen. Fakt ist: Der Schul-Tausch ist beschlossen. Mit großer Mehrheit von CDU, SPD und Grünen. Die Folge: Umbau und Erweiterung der Hauptschule als Voraussetzung, dass die Realschule mit ins Hauptschulgebäude ziehen kann. Nach dem Umzug wird die Realschule saniert, in das renovierte Gebäude zieht die Löwen-Grundschule. Das alles muss unter größtem Zeitdruck geschehen, denn Ende 2021 läuft die Betriebserlaubnis für das Grundschulgebäude an der unteren Kölner Straße aus. Damit ist die Idee eines Neubaus einer Grundschule im Brunsbachtal vom Tisch. Was aber ist mit den Eltern, die sich genau diesen Neubau gewünscht haben? Ihr angekündigter Protest blieb zwar aus, aber Mitspracherecht hätten sich dann doch einige sicher gewünscht. Da hat der Stadtrat eine gute Chance vertan, gemeinsam mit den Eltern zu einer tragfähigen Lösung zu kommen. Wir erinnern uns: Der Wille der Eltern spielte auch Anfang 2014 eine große Rolle, als sie die Sekundarschule abgelehnt haben. Was bleibt? Der gemeinsame Blick nach vorne. Es wäre wichtig, dass jetzt trotz unterschiedlicher Meinungen zur Zukunft der Schulen in der Schloss-Stadt alle an einem Strang ziehen, um das stramme Ziel zu erreichen und bis Ende 2021 die Schullandschaft in Hückeswagen für die Zukunft aufzustellen.

Apropos für die Zukunft fit machen: Seit gestern hält Bürgermeister Dietmar Persian den Zuwendungsbescheid für den Ausbau des schnellen Internets auch in den Außenortschaften in den Händen - das heißt: für Hückeswagen und Wipperfürth gibt es von Land und Bund insgesamt 20,4 Millionen Euro, um das Breitband auszubauen. Ein ganz wichtiges Signal an alle: Bürger, die nach Hückeswagen ziehen wollen, aber auch Unternehmen, die sich in der Schloss-Stadt ansiedeln wollen. Für alle ist schnelles Internet ein klarer Standortvorteil - ohne ihn verliert Hückeswagen an Attraktivität und kann sich gegen andere Kommunen kaum durchsetzen. Darum ist es so wichtig, dass die mit schnellem Internet noch un- oder unterversorgten Gebiete auf dem Land schnellstmöglich an den Rest der Welt angeschlossen werden.

Und wer von Standortvorteil spricht, der weiß, dass auch ehrenamtliches Engagement in einer Stadt, der Einsatz fürs Gemeinwohl, ungemein wichtig sind für den Zusammenhalt. Die ehrenamtlichen Kräfte in der Stadtbücherei sind ein gutes Beispiel dafür: Sie retten die Bücherei mit ihrem freiwilligen Einsatz vor der Schließung. Vorbildlich! Weitere Helfer werden gesucht: Also einfach melden und mit anpacken.

(RP)
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