Hückeswagen Politik: Verständnis für Absage

Hückeswagen · Auf Verständnis stieß die Absage des NRW-Tags bei allen politischen Parteien. Das bescheinigten sie Bürgermeister Uwe Ufer, der am Dienstag im Rat noch einmal auf die Gründe einging. Im Juni 2013 soll's trotzdem ein Fest geben.

 An den Ortseingängen wirbt der geflügelte Bergische Löwe immer noch für ein überraschendes Hückeswagen, nach der Absage des NRW-Tags aber nicht mehr für die Großveranstaltung.

An den Ortseingängen wirbt der geflügelte Bergische Löwe immer noch für ein überraschendes Hückeswagen, nach der Absage des NRW-Tags aber nicht mehr für die Großveranstaltung.

Foto: Dörner (Archiv)

Die Hürden waren letztlich viel zu hoch für die Klein-stadt geworden. Nach der Tragödie von Duisburg, als am 24. Juni 2010 bei der Loveparade 21 junge Menschen im dichten Gedränge ums Leben kamen, war in puncto Sicherheit vieles anders geworden — und vor allem schwieriger. Bei einem Gespräch im Innenministerium in Düsseldorf vor vier Wochen bekam Uwe Ufer zu hören, dass selbst einen Tag vor dem Start des NRW-Tags noch Auflagen auf die Stadt hätten zukommen können. "Da fragt man sich, ob das dann überhaupt noch machbar ist und wer das zahlt", sagte der Bürgermeister am Dienstagabend in der Ratssitzung. Und so habe er beim Treffen mit dem Innenminister am 24. Mai leider den NRW-Tag 2013 absagen müssen.

Alles anders nach der Loveparade

Ufer erinnerte noch einmal an den Beginn. Als sich Hückeswagen Ende 2009 um die Ausrichtung des NRW-Tags beworben hatte, "haben wir uns natürlich gefragt, ob ein solches Großereignis bei uns überhaupt machbar ist". Die Gutachten, die in Auftrag gegeben worden waren, seien alle zu dem gleichen Schluss gekommen: Es ist machbar. Doch dann geschah die Loveparade-Katastrophe, und alle bisherigen Sicherheitskonzepte wurden über den Haufen geworfen.

"Letztlich hätte ich als Bürgermeister die alleinige, persönliche Verantwortung getragen", betonte Ufer in der Ratssitzung. Die Absage sei keine leichte Entscheidung für ihn gewesen, "zumal ich für diesen Tag mehr als gekämpft habe".

Jürgen Grasemann, Fraktionschef der SPD, hatte die Absage mit Bedauern aufgenommen. "Die Beweggründe sind jedoch nachvollziehbar, deshalb steht die SPD hinter dem Entschluss des Bürgermeisters", versichert er. Ähnlich sah das der CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Schütte. Trotz der Absage sieht er den NRW-Tag "als einen Gewinn für Hückeswagen. Die Vorbereitungen haben gezeigt, welche Kraft in der Stadt steckt." Kritik gab es jedoch von Gerhard Welp (FDP) und Dieter Klewinghau (UWG). Beide bemängelten, dass die geforderten Sicherheitsstandards "zum Teil absurd sind" (Welp) bzw. das Land damit übers Ziel hinaus schießt (Klewinghaus).

Gefeiert wird trotzdem

Bei der Stadt gibt es derzeit Überlegungen, für das NRW-Tags-Wochenende im Juni 2013 ein besonderes Fest zu veranstalten. Schließlich hätten sich viele Vereine, Privatleute und Unternehmen schon mit großem Engagement in die Vorbereitung des NRW-Tags gestürzt.

(RP/rl)
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