Hückeswagen Platz muss einen Namen haben

Hückeswagen · Den Bahnhof gibt es schon lange nicht mehr, jedoch immer noch den alten Bahnhofsvorplatz. Heute ist er sozusagen "Teil zwei" des Etapler Platzes. Der Bauausschuss diskutiert am Donnerstag über einen neuen Namen.

Das Thema ist sechs Jahre alt, jetzt wird es wieder aktuell: 2003 hatte die CDU vorgeschlagen, den Platz zwischen Bürgerbüro und Bahnhofstraße in "Alter Bahnhofsplatz" umzubenennen. Weil sich Anlieger, darunter die GBS, quer stellten – die Wohnungsbaugenossenschaft forderte Übernahme der Kosten für die bei einer Umbenennung erforderlichen Formalitäten –, wurde die Sache auf Eis gelegt. Und im Sommer wieder "aufgetaut": Aus der Bürgerschaft kam der Vorschlag, den Platz nach der verstorbenen Hückeswagenerin Carola Lepping zu benennen. In seiner ersten Sitzung der neuen Amtsperiode diskutiert der Bauausschuss den Bürgerantrag nun am Donnerstag.

Mit einer kontroversen Debatte dürfte zu rechnen sein, denn: Die Stadt hat offensichtlich andere Pläne für die Namensgebung, möchte aber dennoch dem Anliegen des Antragstellers, das unter anderem vom Freundeskreis der Stadtbibliothek unterstützt wird, Rechnung tragen.

Konkret hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, die Stadtbibliothek nach Carola Lepping zu benennen. Dies mit Verweis darauf, dass die im Mai dieses Jahres verstorbene Lehrerin und Schriftstellerin die Bibliothek nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut und danach über Jahrzehnte hinweg ehrenamtlich geleitet hatte. Für den Platz in der Innenstadt, derzeit postalisch ein Teil des Etapler Platzes, tendiert die Verwaltung zum früheren CDU-Vorschlag, also dem Namen "Alter Bahnhofsplatz". Anlass zur Eile sieht sie allerdings bei der Umbenennung nicht, zumal Ärger mit Anliegern wegen der erforderlichen Adressenänderung nicht ausbleiben wird.

Derweil hat sich auch der Freundeskreis der Stadtbibliothek zu Wort gemeldet. Der Verein befürwortet den Bürgerantrag, nicht jedoch den Vorschlag der Verwaltung zum neuen Namen für die Bücherei an der Friedrichstraße. Im Auftrag des Vorstandes schreibt Dr. Axel Bornkessel in einem Brief an den Bürgermeister unter anderem: "Wir bekräftigen unsere Zustimmung zu dem Vorschlag, dem kleinen Etapler Platz den Namen Carola-Lepping-Platz zu verleihen. Wir raten jedoch nachdrücklich davon ab, die Bibliothek nach ihr zu benennen, denn das gäbe Anlass zu Missverständnissen und wäre zudem ungeeignet, das Andenken an Frau Lepping angemessen zu bewahren."

Der Bauausschuss diskutiert das Thema am kommenden Donnerstag in öffentlicher Sitzung. Interessierte Bürger können zuhören. Beginn ist um 17 Uhr im Schloss.

(RP)
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