Hückeswagen Picard startet Produktion in Winterhagen
Hückeswagen · Das Lenneper Traditionsunternehmen Friedrich August Picard ist nach Hückeswagen gezogen. Der Werkzeughersteller siedelte sich auf einem der letzten großen Grundstücke im Gewerbegebiet 2 in Winterhagen-Scheideweg an.
Die Mitarbeiter der Firma Picard können ihr neues Domizil im Industriegebiet West 2 in Winterhagen-Scheideweg in Kürze schon mit einer internen Weihnachtsfeier einweihen. Der Umzug des Remscheider Traditionsunternehmens ist in vollem Gange. Bisher konnte die Produktion nach Hückeswagen verlegt werden, jetzt folgt der Verwaltungstrakt.
"Wir liegen voll im Zeitplan", sagen die Geschäftsführer Dirk und Jörn Vahrenholt. Die Erweiterung war durch die stetige Expansion der Firma dringend nötig. Zum bisherigen Firmengebäude an der Knusthöhe in Remscheid mussten externe Räume angemietet werden. "Jetzt führen wir alles an einem Standort zusammen", sagt Jörn Vahrenholt im BM-Gespräch.
Der Grundstein auf dem Gelände an der Heinrich-Schicht-Straße (gegenüber der Firma Arcus Treppen) wurde am 7. Mai gelegt. Die Firma Picard sicherte sich damit eins der letzten großen Grundstücke im Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg. Entstanden sind eine Produktionshalle mit 1600 Quadratmetern sowie angeschlossene Verwaltungs- und Sozialräume von je 400 Quadratmetern auf zwei Etagen. Für die Geschäftsleitung erfüllte sich damit ein langgehegter Wunsch. "Das ist mein persönlicher Traum seit dem Jahr 2000", sagt Jörn Vahrenholt. "Wir haben noch Großes vor und werden noch mal kräftig investieren", kündigt der Kaufmännische Leiter an.
Für die Ausstattung des Neubaus wurden neue Werkbänke, ein Roboter, Mobiliar für die Verwaltung sowie eine neue Telefonanlage angeschafft. Insgesamt investierte die Firma Picard etwa zwei Millionen Euro für ihren Umzug von Lennep nach Hückeswagen.
Die Einrichtung der Produktion ist gut durchdacht. Jede Maschine wurde von der Wuppertaler Transportfirma Marcus an den dafür vorgesehenen Platz befördert. Zur Verbesserung der Prozessführung entwickelte die Firma Picard in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer Institut Stuttgart eine Wertstromanalyse. Dadurch sollen künftig die Wege vom Wareneingang über die Fertigung der Schleif-, Polier- und Entgratungswerkzeuge, bis zum Versand kurz und kostengünstig gehalten werden. Mehr als 100 Jahre war die Firma in Remscheid beheimatet. 39 Mitarbeiter betrifft nun die Verlegung in die Schloss-Stadt und die damit verbundenen weiteren Anfahrtswege.
Die Produktion soll so schnell wie möglich wieder anlaufen. "Wir haben in den Wochen vor dem Umzug auch samstags gearbeitet, damit die Aufträge fertig wurden", berichtet Dirk Vahrenholt vom reibungslosen Übergang. Die geschäftsführenden Brüder packen auch gerne selbst mit an, was jedoch gar nicht immer nötig ist. "Wir dürfen lernen, als Chefs auch mal abzugeben", sagt Jörn Vahrenholt mit Blick auf das rege Treiben und die vielen fleißigen Helfer, die Hand in Hand arbeiten.
Was mit dem bisherigen Firmengebäude an der Knusthöhe geschieht, ist bisher noch ungewiss. Das Gebäude steht zum Verkauf.
