Eine Bibliothek sei weit mehr als nur eine Dienstleistungseinrichtung, die ihren Benutzern Medien zur Verfügung stellt. "Im Grunde genommen ist sie eine zentrale Anlaufstelle und Sammlung für unser Wissen und unsere Kultur", heißt es in einer Pressemitteilung des Hückeswagener Unternehmens. Die Einrichtung habe eine lange Tradition in der Schloss-Stadt und sei fest etabliert.

Trotzdem habe die Stadtbibliothek den Sprung in das neue Zeitalter geschafft: So biete eine zusätzliche Website das Angebot einer digitalen "Onleihe" für Jung und Alt an. Darüber hinaus plane Dr. Rainer Hartmann, Vorsitzender des Freundeskreises der Stadtbibliothek, ein Reparaturcafé in den Räumen an der Friedrichstraße zu integrieren: Dort sollen kaputte Geräte repariert und aufbereitet werden. "Auch hierdurch wird dem Hückeswagener Bürger ein zusätzlicher Mehrwert geboten", sagt Hartmann.

Die Firma Pflitsch unterstützt die Stadtbibliothek seit vielen Jahren. Das Unternehmen sponsert viele regionale Projekte und hat einen Schwerpunkt auf den Bereich "Bildung und Wissen" gesetzt. "Die Investition in Bildung und Wissen ist essentiell und Teil unseres Kulturgutes. Dieses müssen wir weitergeben, damit wir auch in Zukunft davon profitieren können", fordert Geschäftsführer Harald Pflitsch in einer Stellungnahme. So eine Bibliothek sei ein modernes Kommunikationszentrum, durch das diese Werte vermittelt würden. "Als Unterstützer der Bibliothek können wir nur unser Bedauern ausdrücken, wenn diese geschlossen werden würde - ein enormer Verlust für die Stadt. Für den Standort Hückeswagen und dessen Attraktivität ist es wichtig, dass diese Einrichtung erhalten bleibt", appelliert Pflitsch.

Zur Zukunft der Stadtbibliothek findet heute, Freitag, ab 20 Uhr eine öffentliche Podiumsdiskussion im Kultur-Haus Zach statt - in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis der Stadtbibliothek und dem Stadtkulturverband.

Bürgermeister Dietmar Persian sowie Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien haben ihre Teilnahme zugesagt, berichtete gestern der Schriftführer des Freundeskreises, Dr. Axel Bornkessel. Zu dieser Diskussion sind außerdem alle Bürger sowie Interessierte willkommen. Die Moderation übernimmt Paul Kalkbrenner.

"Wir vermissen bei der aktuellen Spardebatte den Blick auf die Zukunft unserer Stadt, wie sich Hückeswagen in den nächsten Jahren aufstellen will, um weiterhin attraktiv und lebenswert zu bleiben. Dabei spielen kulturelle Einrichtungen und ein funktionierendes kulturelles Leben eine wichtige Rolle", schreibt Stefan Noppenberger, Vorsitzender des Stadtkulturverbandes.

Daher könne es nicht sein, dass aus Sparaktionismus eine Einrichtung wie die Stadtbibliothek geschlossen werden soll, wo seit vielen Jahren ein funktionierendes und erfolgreiches bürgerschaftliches Engagement sowie ein wichtiger Beitrag für die Kultur- und Bildungslandschaft der Stadt geleistet wird. "Wir erhoffen uns heute Abend deshalb klare Statements aus Politik und Verwaltung sowie konkrete Antworten auf unsere Fragen", berichtet Noppenberger.

Heute, Fr. 22. Mai, 20 Uhr, Kultur-Haus Zach, Islandstraße.