Hückeswagen Pflanzenpark in voller Blüte

Hückeswagen · Die Vorbereitungen für das "Blütenfestival" im Pflanzenpark Scheideweg laufen auf Hochtouren. Bonsai- und Rosenseminare, Planwagenfahrten und ein Konzert stehen unter anderem auf dem Programm. Heute ist Eröffnung.

Mittwochmorgen, es wuselt in der Idylle. Dort, wo es sonst eher ruhig zugeht und wo von Besuchern, die zwischen Rosen und Sommerblumen flanieren, höchstens mal ein leises "Ah" oder "Oh" zu hören ist, geht es so geschäftig zu wie in einem Bienenstock: Ein junger Mann zieht Holzpaletten hinter sich her, fast im Minutentakt fahren Lieferwagen aufs Gelände, sie bringen unter anderem die Kühlgeräte für die Gastronomie-Ecke. Im Glaspavillon werden Stellwände aufgebaut und der Boden gewienert. Der Pflanzenpark Scheideweg bereitet sich auf sein Sommerfest vor: das viertägige Blütenfestival. Heute ist Eröffnung.

Für die Dekoration im Inneren sorgt Tabea Löhr. Sie hat gerade zwei Glasvitrinen mit Schmuck eingeräumt und poliert ihn jetzt auf Hochglanz. "Damit ist man schon einen halben Tag beschäftigt", sagt die junge Frau. Kein Wunder, jedes Detail ist bewusst arrangiert. So wie im gesamten Pflanzenpark: Nicht ein Blumentopf steht noch dort, wo er zum normalen Geschäftsbetrieb zu finden ist, jedes Pflänzchen — sogar die exotische Schokoladenblume, die ihren Namen von ihrem Duft nach Schokolade hat — muss mindestens einmal in demblühenden, 3000 Quadratmeter großen Gelände umziehen.

Wie scheinbar zufällig hineingesetzt und letztlich doch passend finden sich im Meer aus Rosen, Lilien und Hortensien die verschiedenen Stände der rund 20 Händler von Gartenaccessoires und die glänzenden Traktoren der Ahl-Treckerfreunde aus Pattscheid. "Dass die Treckerfreunde zu uns kommen, hat Tradition", sagt Jörn Carsten Pfeiffer, Leiter des Pflanzenparks. Der Park ist ein Zweckbetrieb der Gefährdetenhilfe, der Erlös des Festes — meist vierstellig — fließt in die Ausbildung der gefährdeten Jugendlichen sowie Auslandsprojekte, unter anderem in Kenia.

Mit rund 25 Leuten — an normalen Tagen sind es nur zehn — hat Pfeiffer vier Wochen lang alles auf die Beine gestellt. Rund 15 Mal hat er das Fest schon organisiert und erinnert sich noch an die Zeit, als das Festival, zuerst als Fuchsienschau mit dem Hückeswagener Ehepaar Maurer, aus der Taufe gehoben wurde. "Wir haben damals die Maurers angesprochen, ob sie das nicht bei uns machen wollten", sagt Pfeiffer. Die Fuchsienschau hatte zuvor wenig stilvoll in der Mehrzweckhalle stattgefunden. Daraus entwickelte sich das Blütenfestival im Scheideweg, zu dem nun stets tausende Besucher kommen. "Es gibt sogar Gäste aus Frankreich, denen wir vorher eine E-Mail mit dem Termin schicken", erzählt Pfeiffer. Viele Besucher kommen auch aus Düsseldorf und Köln.

Aber einige der "Bewohner" des Pflanzenparks wird der Trubel in den nächsten Tagen nicht stören. Die gut 20 Koi-Fische — bis zu einem halben Meter groß — im Teich neben dem Eingang drehen bei aller Geschäftigkeit ringsum weiter eher träge ihre Runden.

(RP)
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