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Rückblende Hückeswagen Vor 50 Jahren Pfingstchaos an der Bever und ein geschlachtetes Rind

Hückeswagen · Ein scheint eine Art "Hückeswagener Naturgesetz" zu sein: Immer an schönen Sommertagen und besonders zu Feiertagen bricht an der Bever-Talsperre das Chaos aus. Immerhin konnte die im September 2004 gegründete Ordnungspartnerschaft Bever-Talsperre, an der der Wupperverband, die Städte Hückeswagen, Radevormwald und Wipperfürth, das Regionalforstamt Bergisches Land, der Oberbergische Kreis, die Feuerwehr und die Polizei beteiligte sind, die Situation seitdem deutlich entschärfen.

Was allerdings der BM-Journalist Peter W. Schroder an Pfingsten 1968 von der Bever berichtete, ist schon abenteuerlich genug, obwohl "die große Invasion", so der BM-Titel, aufgrund des durchwachsenen Wetters ausgeblieben war. Bereits am Samstag vor Pfingsten meldeten die Polizeibeamten an die Funkstreifenleitstelle der Kreispolizeibehörde: "Nichts geht mehr!" Schuld war "das Nadelöhr Bundesstraße 237 in der Ortsdurchfahrt Hückeswagen", das für einen Rückstau bis hoch nach Kammerforsterhöhe sorgte. Nachdem der Verkehr auf eine Kreisstraße umgeleitet worden war, bekam die Polizei die Situation nach guten zwei Stunden in den Griff.

Dass die Menschen damals im Straßenverkehr rücksichtsvoller gewesen wären als heute, ist nach den Schilderungen Schroeders kaum zu glauben. So hagelte es gegenseitige Anzeigen von Fußgängern und Autofahrern, die sich wechselweise Rücksichtslosigkeit vorwarfen. In zwei weiteren Fällen musste sich Fußgänger auf dem Zebrastreifen mit einem Hechtsprung in Sicherheit bringen, weil es wartenden Autofahrern in der Autoschlange nicht schnell genug ging und sie zu rasanten Überholmanövern ansetzten.

Auch für die Diebe war die Bever-Talsperre offenbar ein El Dorado: So wurde etwa an einem parkenden Auto vor einer Gaststätte kurzerhand die Halogenscheinwerfer abmontiert. Weiterhin liefen bei der Polizei Meldungen ein, wonach Vandalen Autoantennen und Scheibenwischer abgebrochen hatten.

Ein nahezu unglaublicher Zwischenfall ereignete sich an einem Hückeswagener Bauernhof, der in der Nähe der Bever lag. Unbekannte waren mit ihrem Fahrzeug dicht an das Gehöft herangefahren, stellten es dort ab und schlichen sich in die Stallungen. Unbemerkt führten sie ein sechs Monate altes Rind ins Freie, schlachteten das Tier noch auf dem Hof und verluden dann das Fleisch in ihren bereitstehenden Wagen. Wenige Minuten später waren die Viehräuber in dem dichten Verkehrsgewühl zu Pfingsten, was sie offenbar bewusst ausnutzten, verschwunden. NORBERT BANGERT

(nob)
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