Hückeswagen Pfarrer segnet die Tiere

Hückeswagen · Pfarrvikar Silvio Eick, der neue Geistliche im Pfarrverband, hat auch neue Ideen mit in die Katholische Kirchengemeinde gebracht. Morgen bietet der Hundefreund eine Tiersegnung an. Es ist die erste in Hückeswagen.

Seit drei Wochen lebt und arbeitet Pfarrvikar Silvio Eick, der neue Geistliche im Pfarrverband Radevormwald-Hückeswagen, in der Schloss-Stadt. Noch hat es für ihn keine offizielle Einführung ins Amt gegeben. Trotzdem hält Eick bereits Predigten, begleitet Taufen und Beerdigungen. Morgen, Sonntag, bietet er ab 15 Uhr eine Tiersegnung vor der Pfarrkirche an der Weierbachstraße an. "Natürlich waren manche Leute verdutzt über das neue Gesicht", erzählt Eick lachend. "Aber ich gehe gerne auf die Menschen zu", sagt der Pfarrer, der sich in der Gemeinde schon jetzt gut aufgenommen fühlt.

Eick wurde 1968 in Düsseldorf geboren. Dort schloss er die Realschule ab und machte anschließend eine Lehre als CNC-Dreher/Programmierer in einem Industriebetrieb. "Zwar wusste ich eigentlich schon als Jugendlicher, dass ich Geistlicher werden wollte, aber meine Eltern pochten auf eine solide Ausbildung", erinnert sich Silvio Eick. Kaum hatte er seine Lehrzeit hinter sich, holte Eick das Abitur nach. Ein Jahr lang lebte er in einem Benediktinerkloster. "Aber ich wollte kein Ordenspriester werden", erzählt Eick. "Das Leben als Mönch war nichts für mich." Er habe erkannt, dass er nicht zurückgezogen leben, sondern gemeinsam mit und für seine Mitmenschen tätig sein will. "Ich war immer schon in der kirchlichen Jugendarbeit engagiert", so Eick. "Das wollte ich gerne fortführen."

Also nahm er ein Theologie-Studium auf, machte 1998 sein Diplom. Im Jahr 2000 erhielt er die Priesterweihe. Danach war er in Leichlingen und Kaarst tätig, die vergangenen fünf Jahre lebte und arbeitete Silvio Eick in Wesseling. Dort war er so beliebt, dass die Messdiener ihm freiwillig und an mehreren Wochenenden seine neue Wohnung in Hückeswagen renovierten. "In Wesseling konnte ich eine große Verbundenheit zu den Menschen aufbauen", so Eick. "Genau das wünsche ich mir auch für Hückeswagen." Die Stadt sei nun die neue Heimat — "und da bringe ich mich voll ein", verspricht der Pfarrer. Nur eines will er nicht: Im Pfarrheim wohnen. "Ich bin ein ruhiger Mensch und genieße die Stille", erzählt er. Genau das sei aber im Pfarrhaus, wo des öfteren Hochzeiten oder Taufen gefeiert werden, nicht gegeben. "Die Menschen können mich jederzeit ansprechen, aber ich brauche eine Rückzugsmöglichkeit", sagt Eick.

In der Gemeinde will der Pfarrer neue Ideen einbringen, sagt aber auch: "Ich bin kein großer Zampano, sondern setze auf Zusammenarbeit." Verstärkt anbieten möchte er geistige Begleitung und Meditation. Wichtig ist ihm die Wertschätzung der einzelnen Menschen. Er hofft, auch zu denen Zugang zu finden, die der Kirche den Rücken gekehrt haben.

Dabei setzt er auch auf seine Hunde "Paula" und "Mücke". Über sie habe er schon manchen Kontakt geknüpft. Auch morgen bei der Tiersegnung sind seine Vierbeiner mit dabei. Kommen dürfen alle Haustierbesitzer. "In Wesseling habe ich eine solche Tiersegnung jedes Jahr gemacht, zuletzt mit rund 50 Teilnehmern", erzählt Silvio Eick. Diese Resonanz wünscht er sich auch in Hückeswagen.

(RP)
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