Hückeswagen Pater Behrla – Freund der Eingeborenen

Hückeswagen · Franz Behrla hat einen langen Weg zurückgelegt. In seiner Kindheit von Oberschlesien nach Hückeswagen. Später dann von St. Augustin nach Papua-Neuguinea, ehe es von München in den Hunsrück ging.

 Ende Oktober kann Franz Behrla auf seine Priesterweihe vor 50 Jahren zurückblicken. Morgen feiert der Pater dieses Jubiläum in der Pfarrkirche.

Ende Oktober kann Franz Behrla auf seine Priesterweihe vor 50 Jahren zurückblicken. Morgen feiert der Pater dieses Jubiläum in der Pfarrkirche.

Foto: Dörner

Seinen Ruhestand genießt der 71-Jährige nun im Bayerischen Wald. Im Oktober kann der gebürtige Oberschlesier auf seine Priesterweihe vor 50 Jahren zurückschauen. Da Behrla an diesem Wochenende aus familiären Gründen in Hückeswagen weilt, wird er sein Priesterjubiläum morgen, Sonntag, mit der katholischen Gemeinde in einem Festgottesdienst in der Pfarrkirche feiern.

Zwischenstopp Hückeswagen

1934 in Leisnitz geboren, kam Franz Behrla 1946 nach Hückeswagen. Eine Schwester und ein Bruder lebten bereits hier; der Vater kam später aus französischer Kriegsgefangenschaft nach. Von 1947 bis 1955 besuchte Behrla ein Internat und Gymnasium in Bad Driburg. "Ich wollte schon als Jugendlicher das werden, was ich heute bin: Priester", erzählt er.

Und Behrla zog es zu den Steyler Missionaren, "weil das ein Missionsorden ist". Denn er wollte ins Ausland. Dieser Wunsch erfüllte sich: Nach seinem Noviziat und Studium am Missions-Priesterseminar St. Augustin (1955 bis 1962) und seiner Priesterweihe am 29. Oktober 1961 reiste Behrla 1964 in die Mission nach Papua Neuguinea.

Zehn Jahre blieb er dort. "Ich war 1974 der einzige Weiße, der die Sprache der Eingeboren verstand", erzählt er. Auf der südostasiatischen Insel baute er etliche Pfarrgemeinden auf. Was umso erstaunlicher ist, da anfangs niemanden der Einheimischen getauft war. Stolz ist der 71-Jährige darauf, dass heute alle diese Pfarrgemeinden von einheimischen Pfarrern betreut werden. "Mein eigentlicher Wunsch ist die Glaubensverkündigung", sagt er. "Ich will die Menschen teilhaben lassen an dem, was ich geschenkt bekommen habe." Dieses Ideal sei auch das Motiv für all die Jahre in der Seelsorge gewesen.

Ruhestand im Bayerischen Wald

Nach einem kurzen Seelsorgeeinsatz in München verschlug es den Pater in den Hunsrück, wo er zwischen 1977 und 2010 insgesamt drei Gemeinden leitete. Den Ruhestand verbringt er nun in Sankt Engelmar im Bayerischen Wald, wo er seine ehemalige Pfarrsekretärin bis zu deren Tod im Dezember gepflegt hatte. Dort, im Pfarrhaus auf 830 Metern Höhe, "möchte ich jetzt alt werden".

Festgottesdienst Sonntag, 4. September, 11 Uhr, Pfarrkirche; der Pfarrcäcilienchor singt.

(RP/rl)
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