Hückeswagen Orgel der Pfarrkirche wird generalüberholt
Hückeswagen · Die Orgel der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt bedarf einer dringenden Generalüberholung. Regionalkantor Bernhard Nick (Radevormwald) und der Hückeswagener Organist Hans Peter Arnold hatten übereinstimmend Mängel an Klang und Technik des Instruments festgestellt. Orgelbauer aus Bergisch Gladbach und der Sachverständige für das Erzbistum Köln bestätigten den Befund.
Im System vorhandene Lederteile und Luftschläuche müssen nun ersetzt werden. Das im Motorkasten verwendete Styropor ist zerbröselt und setzt sich zwischen Labial- und Lingualpfeifen so ab, dass an Traktur und Registratur Ausfälle zu erwarten sind. Die zu erwartende Reparatur und Überholung schließt auch eine Generalsäuberung aller Teile ein. "Sogar sämtliche Pfeifen aus den Gehäusen müssen für diesen Zweck ausgebaut werden", unterstreicht Arnold die Aussagen der Orgelbau-Experten.
Regionalkantor Nick rechnet mit einer Überholungsphase von etwa sieben Wochen. Während dieser Zeit wird die musikalische Begleitung der Gottesdienste in der katholischen Kirche über vorhandene elektronische Instrumente erfolgen müssen. Im "Pfarrbrief" wird davon ausgegangen, dass die Generalüberholung rund 34 000 Euro kosten wird. Klaus Manns, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstandes, geht davon aus, dass das Ganze ein wenig günstiger werden könnte: "Die Finanzprognose ist auf die sofortige Restaurierung ausgerichtet. Nach Expertenmeinung eignet sich aber das Frühjahr 2016 wegen anderer Witterungseinflüsse besser." 20 000 Euro, also etwa 60 Prozent, muss der Pfarrverband selbst tragen. Den Rest bezuschusst die Erzdiözese Köln.
Die Orgel der Pfarrkirche ist nach Ansicht von Nick ein Meisterstück aus der Werkstatt Romanus Seifert aus Kevelaer. "Ich würde mich sogar freuen, wenn sie auf die Liste der denkmalwürdigen Orgeln gesetzt werden könnte." Die Substanz an sich sei einwandfrei.
Am Sonntag, 29. Juni 1969, war die Orgel in ihrer ganzen Klangschönheit in einer festlichen Weiheandacht vorgestellt worden. Professor Josef Zimmermann und der damalige Organist Hermann Josef Hacke ( 2000) hatten die Disposition der 23 Register auf zwei Manualen und Pedal mit 1987 Pfeifen vorgenommen. Stolz konnte ganz besonders der Pfarrcäcilienchor von 1805 sein: Mehr als ein Drittel der Herstellungskosten von 110 000 Mark hatten die Sänger durch Konzerterlöse und Haussammlungen zusammengetragen.