Für Künstlerin Heidi Hedtmann war dies kein Grund, eine Stufe runterzuschrauben. "Dafür bin ich Profi", sagte die Sauerländerin und gab ordentlich Gas. Mit Gassenhauern wie "Griechischer Wein", "Lebt denn der alte Holzmichl noch", und "Zwei kleine Italiener" traf sie den Geschmack des mitsingenden Publikums. Aber auch moderne Schlager, zum Beispiel "Atemlos" von Helene Fischer, befanden sich im Repertoire der Sauerländerin.

Selbst Dialekte und das Jodeln beherrscht Hedtmann perfekt. Mit ihrem Hit "Der Sauerlandjodler" gewann sie im März den zweiten Vorentscheid beim großen Deutschen Volksmusik Wettbewerb des Deutschen Musik Fernsehens. Der Erfolg erfreute nicht nur die Sängerin, sondern auch den Hückeswagener Heinz E. Klockhaus, der den Text zu diesem Stück geschrieben hatte. Seit mehr als 20 Jahren hatten sich der Texter und die Volkssängerin nicht mehr persönlich getroffen. Am Samstagabend gab es ein Wiedersehen im Kultur-Haus Zach. "Es ist ein schönes Gefühl, die selbst getexteten Lieder live oder im Fernsehen zu hören", sagte Klockhaus. Seit Mitte der 80er-Jahre schreibt der 75-Jährige Texte für Heidi Hedtmann. Etwa 25 Titel sind es mittlerweile, ein weiterer Text liegt bereits fertig in der Schublade.

Die Professionalität merkte man der Sängerin an. Sie stand bereits mit drei Jahren auf der Bühne und liebt das deutschsprachige Liedgut in allen Variationen - sei es in Form von Schlagern, Partyhits, Karnevalsliedern oder Volksmusik. 100 Auftritte pro Jahr von Österreich, über Bayern bis zur Ostsee zeugen von ihrem Können. Das Hückeswagener Ehepaar Gerhard und Ilse hatten sich mit Trachtenbluse und -hemd passend gekleidet. "Wir waren das erste Mal 1985 auf dem Münchner Oktoberfest", sagte das Ehepaar. Daher konnte es die Lieder fast komplett mitsingen. Auch ein Tänzchen mit der Sängerin war einem Herrn aus dem Publikum vergönnt.Das Oktoberfest hätte indes mehr Zuschauer verdient gehabt. Hedtmann nahm es mit Humor: "Dann trinken wir uns die, die hier sind, eben doppelt", scherzte sie.