Verlängerte Öffnungszeiten Nur wenige Besucher beim Lichterabend
Hückeswagen · Tolle Ideen hatten die Einzelhändler für den verlängerten Einkaufsabend vor dem Feiertag. Das nasskalte Wetter hielt jedoch die große Menschenmenge von einem Stadtbummel bis 22 Uhr ab.
Es hätte ein schöner Lichterabend werden können, wenn denn das Wetter mitgespielt hätte. Die Geschäfte in der Innenstadt waren mit Kuschelecken, Lichterketten, Kerzen und Blumen wunderschön dekoriert. Doch die Straßen blieben leer, denn der Temperatursturz nach den schönen Sommertagen hielt so manchen Hückeswagener von einem Einkaufsbummel am späten Dienstagabend ab. „Es ist wirklich useliges Couchwetter, wodurch wir mit dem Angebot des Lichterabends nicht die allerbesten Karten haben“, sagte Geschäftsinhaber Uwe Heinhaus. Dafür konnte sich der Spielwarenhändler besonders viel Zeit für die Beratung seiner Kunden nehmen. Nach vier Tagen auf der Messe in Nürnberg hatte Heinhaus viele Empfehlungen im Bereich der Gesellschafts- und Wissensspiele für alle Interessierten parat.
Der Lichterabend ist für die Händler eine weitere Gelegenheit, den Kunden eine außerordentliche Einkaufszeit zu bieten – unabhängig von den vier verkaufsoffenen Sonntagen im Jahr, die der Verdi-Gewerkschaft ein Dorn im Auge sind. Daher hat die Werbegemeinschaft neben der Mittsommernacht und der Late Night auch das Lichterfest ins Leben gerufen. „Es ist ein kleines Pflänzchen, das wachsen soll“, sagte Einzelhändler Dirk Sessinghaus.
Heide Dernerth und Renate Ehmke folgten der Einladung der Händler. „Wir lassen uns das nicht entgehen und bummeln ein bisschen durch die Geschäfte“, sagten die beiden Frauen.
Während Karsten Schlickowey dem Schwedenfeuer vor dem Laden mit Lampenöl nachhelfen musste, da die Feuchtigkeit ins Holz gezogen war, füllte sich sein Geschäft „Stilmix“ mit Menschen. Das Warenangebot steht gerade vor einem Umbruch zur Weihnachtsware. „Wir werden nahtlos den Übergang vom Herbst zum Winter hinkriegen“, kündigte Schlickowey überzeugt an. In den angrenzenden Räumen des Modeladens „Winkler’s“ kam echte Partystimmung auf. Die Gruppe „Bandmachine“ aus Meinerzhagen machte fetzige Live-Musik auf kleinstem Raum. Zwischen Hemd- und Hosenregalen ging so richtig die Post ab, während die Kunden und Zuschauer sich am Bierfass bedienen durften. Gefeiert wurde auch im Kolpinghaus. Im Partyzelt vor dem Eingang gab es als kleines Extra heiße Currywurst für die Stadtbummler, die der Kälte und dem Nieselregen trotzten. Der Treppenaufgang der Goldschmiede von Marcel Rehn wurde mit originellen Windlichtern mit Hückeswagener Stadtsilhouette zum Blickfang. In der Islandstraße gab es zudem einen Verkaufsstand mit Baumstriezeln. Der Duft nach gebackenem Teig und Zimt passte perfekt zur aufsteigenden Kälte am Dienstagabend.
Wie viele Besucher tatsächlich in die Stadt gekommen waren, zeigte sich beim abschließenden Feuerwerk um 22 Uhr. Dann versammelten sich die Lichterabend-Besucher rund um den Wilhelmplatz und bestaunten die abgefeuerten Raketen und Lichtmuster am tiefschwarzen Nachthimmel.
