DRK Oberberg Noch immer Streetworker gesucht

Hückeswagen · Die Hilfsorganisation sucht nun schon seit fast eineinhalb Jahren eine Nachfolge für Asiye Razlaf, die wegen ihrer Schwangerschaft ab August 2019 ihre Arbeit als Streetworkerin für Hückeswagen und Marienheide beenden musste.

 Streetworkerin Asiye Göksen könnte vielleicht 2022 auch nach Hückeswagen zurückkehren. Aber das ist nicht sicher.

Streetworkerin Asiye Göksen könnte vielleicht 2022 auch nach Hückeswagen zurückkehren. Aber das ist nicht sicher.

Foto: peter meuter

Seit August 2019 ist die Stelle vakant – und noch ist überhaupt nicht abzusehen, wann Hückeswagen wieder einen Streetworker bekommt. Dabei ist dieser spezielle Ansprechpartner für die Jugendlichen in der Schloss-Stadt ungemein wichtig. Darin sind sich Bürgermeister Dietmar Persian, Stadtjugendpflegerin Andrea Poranzke und Eckhard Kreimendahl vom Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) einig.

Die Hilfsorganisation sucht nun schon seit gut eineinhalb Jahren eine Nachfolge für Asiye Razlaf, die wegen ihrer Schwangerschaft im August 2019 ihre Arbeit als Streetworkerin für Hückeswagen und Marienheide beenden musste. „Wir haben die Stelle immer wieder ausgeschrieben, Bewerbungen kamen aber keine“, berichtet Kreimendahl auf Anfrage unserer Redaktion von den vergeblichen Versuchen des DRK, die Streetworkerstelle möglichst zeitnah wieder zu besetzen. Der Kreisverband wäre der Arbeitgeber eines Streetworkers oder einer Streetworkerin.

Vor etwa vier Wochen kam dann tatsächlich eine Bewerbung herein, allerdings für ein Praktikum – und von einer Bewerberin mit einer anderen Berufsausbildung. „Wir haben die Bewerbung trotzdem ans Jugendamt des Oberbergischen Kreises geschickt, denn es ist immerhin seit Monaten die erste Rückmeldung“, sagt Kreimendahl. Der Kreis müsse aber zustimmen und die Bewerbung anerkennen. Deshalb haben sich alle Beteiligten für Anfang des Jahres zu einer Telefonkonferenz verabredet. „Da müssen wir einfach schauen, ob es von den Anforderungen und Erwartungen der Kandidatin passt und ob das Kreisjugendamt diesen Weg mitgeht“, berichtet Kreimendahl.

Das DRK wolle schon das Signal senden, dass es gerade in der jetzigen Corona-Zeit wichtig sei, die Stelle zu besetzen. „Aber in diesem Bereich Fachkräfte zu finden, ist ungemein schwierig“, sagt er. Das DRK sei aber sehr offen, nur sei ein Praktikum im Bereich Streetwork eben nicht möglich.

Man suche also weiter händeringend nach potenziellen Interessenten. „Wir hätten schon gerne zwei oder drei Bewerbungen, aus denen wir dann auswählen können“, sagt er. Aus diesem Grund hat das DRK die Stellenausschreibung auch nochmals auf der städtischen Internetseite verlinkt.

Demnach wird eigentlich ein Bachelor of Arts in sozialer Arbeit, ein Diplom-Sozialarbeiter oder ein Diplom-Sozialpädagoge für die mobile aufsuchende Jugendarbeit/Streetwork gesucht. Die Stelle umfasst die Einsatzorte Hückeswagen und Marienheide und ist unbefristet. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Erwartet werden hohe Motivation und Kreativität, kommunikative Fähigkeiten und Organisationstalent, Flexibilität und Durchsetzungsvermögen, lösungsorientierte Arbeit und die Bereitschaft zum Dienst auch an Wochenenden und in den Abendstunden. Vorteilhaft wäre zudem Erfahrung in der mobilen Jugendarbeit. Bewerbungen schwerbehinderter Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt behandelt. Bewerbungen sollten Interessierte an das Deutsche Rote Kreiz, Kreisverband Oberbergischer Kreis, Industriestraße 2, in 51643 Gummersbach schicken. Wer vorab denKontakt sucht, kann sich an Eckhard Kreimendahl vom DRK wenden unter ☏ 02261 30926 oder per E-Mail an kreimendahl@oberberg.drk.de. Sorgen, dass die Jugendarbeit in Hückeswagen nun völlig zum Erliegen gekommen ist, muss niemand haben. Denn seit dem Spätsommer kümmert sich David Visse, stellvertretender Leiter des Jugendzentrums, je nach seinen zeitlichen Möglichkeiten um die betroffenen Jugendlichen. Das Jugendzentrum kann dabei aber nur einen kleinen Teil dessen abdecken, was eigentlich geleistet werden müsste, um eine kontinuierliche Betreuung sicherzustellen.

Umso wichtiger ist es, dass das DRK geeignete Bewerber für die Stelle des Streetworkers findet. Denn wegen der Corona-Pandemie und der winterlichen Witterung halten sich nun natürlich immer weniger junge Menschen draußen und in Gruppen auf, was andererseits aber auch schwierig für die Pflege der Kontakte zu den Jugendlichen sein kann.

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