Hückeswagen Noch bleibt's hell in der Nacht

Hückeswagen · Der Bauausschuss hat sich nicht zu einem Sparprogramm für die nächtliche Straßenbeleuchtung durchringen können. Der Kompromiss: Die Stadt soll eine Spar-Variante durchrechnen – und dann wird neu beraten.

Eine Spar-Variante scheint machbar mit der politischen Mehrheit: Die Stadt schaltet jede zweite Straßenlaterne ab – in den Innenstadt ebenso wie in den Außenbereichen, in den Wohn- ebenso wie in den Gewerbegebieten. Vorher legt die Verwaltung allerdings eine detaillierte Berechnung dazu vor, wie viel Geld mit der Beleuchtung auf Sparflamme tatsächlich einzusparen ist. Auf diesen Kompromissvorschlag von Bürgermeister Uwe Ufer einigte sich der Bauausschuss nach längerer Diskussion am Dienstagabend. Liegen die Zahlen vor, soll erneut beraten und entschieden werden.

Radikale Lösung ohne Chance

Abgeschmettert war damit die von der Verwaltung bevorzugte Variante. Sie wollte die volle Beleuchtung künftig nur noch an den Bundesstraßen und der Alten Ladestraße haben, dazu die Abschaltung jeder zweiten Leuchte im übrigen Stadtgebiet und die Abschaltung aller Leuchten im Außenbereich für mehrere Stunden in der Nacht. Schnell zeigte sich allerdings, dass die "totale Finsternis" für die Außenbereiche, damit auch die Ungleichbehandlung von Stadtkern und umliegenden Wohnbereichen, politisch nicht durchsetzbar ist.

Über den Kompromiss dürfte der Bürgermeister am Ende dennoch erfreut gewesen sein, denn am Anfang hatte das "Nein" der Liste von SPD, FDP, UWG und Grünen zu jeder Art der Einsparung bei der Straßenbeleuchtung gestanden. Dieter Klewinghaus (UWG) begründete: "Wir möchten im Interesse der Sicherheit der Bürger keine Abstriche bei der Straßenbeleuchtung. Die Kostenersparnis steht in keinem Verhältnis zum Verlust an Sicherheit und subjektivem Sicherheitsempfinden bei den Menschen." Für die "Null-Lösung" plädierte auch Herbert Pleuser (SPD): Sinnvoller, als jetzt Leuchten abzuschalten, sei es, die technische Entwicklung abzuwarten und in einigen Jahren in neue, günstigere Leuchten-Technik zu investieren.

Sparwillen sofort bekundete dagegen die CDU. Ihr Vorschlag: Da, wo im Stadtgebiet Menschen leben, soll jede zweite Leuchte abgeschaltet werden – ohne Unterscheidung nach Stadtkern oder Außenbereich. Den dadurch entstehenden Spareffekt soll nach dem Kompromiss-Beschluss die Verwaltung nun berechnen und beziffern. Erst danach wird die Entscheidung fallen, wie hell oder dunkel es künftig in den Hückeswagener Nächten wird.

Keinen Zweifel ließ der Bürgermeister daran, dass Strom eingespart werden muss – "aus ökonomischen und aus ökologischen Gründen." Ufer: "Wir sind die einzige Kommune weit und breit, die sich noch eine Vollbeleuchtung leistet."

Frage des Tages

(RP)
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