Hückeswagen Nichts hätte den Unfall verhindert

Hückeswagen · Auch eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h hätte den Unfall am frühen Morgen des Pfingstsamstag, der auf der B 483 bei Marke das Leben einer 27 Jahre alten Frau gefordert hat, nicht verhindert: Davon sind die Verantwortlichen in der Kreispolizeibehörde überzeugt. Ihr Pressesprecher Ernst Seeberger sagte dazu auf Anfrage der BM: "Der Unfallfahrer war mit einer deutlich höheren Geschwindigkeit als den dort erlaubten 100 km/h unterwegs, und er war stark alkoholisiert. In diesen beiden Faktoren dürften die Ursachen zu sehen sein."

Auch der schwere Unfall im Herbst 2007, bei dem zwei junge Frauen auf der Bundesstraße bei Marke starben, wäre aus Sicht der Polizei durch eine ausgeschilderte Tempobegrenzung nicht zu verhindern gewesen. "Da war eine plötzlich auftretende tückische Wetterlage der Grund dafür, dass der Pkw auf die Gegenfahrbahn und in den Traktor schleuderte. Dieser Unfall und auch der am Pfingstsamstag sind atypisch, da können wir mit Reglementierungen wie zum Beispiel Geschwindigkeitsbegrenzungen überhaupt nichts ausrichten", sagte Seeberger.

Im Übrigen sei die B 483 bei Marke zwar wegen der folgenschweren Unfälle eine "auffällige Strecke, rein rechtlich betrachtet aber kein Unfallhäufungspunkt". In den zurückliegenden fünf Jahren ist es dort nach Statistiken der Polizei zu insgesamt neun Unfällen gekommen. Sie kosteten drei Menschenleben. Fünf Unfallbeteiligte wurden schwer, 13 leicht verletzt.

Die reinen Zahlen sehen für die nahe gelegene Außenortschaft Herweg, wo eine Tempobegrenzung auf 70 km/h auf der Bundesstraße gilt, ähnlich aus: Zehn Unfälle wurden dort laut Seeberger im selben Zeitraum polizeilich aufgenommen. Sie waren jedoch nicht so folgenschwer wie die einige hundert Meter oberhalb in Marke: Zwölf Menschen erlitten dabei leichte Verletzungen, niemand schwere. Zu Tode kam in Herweg in den vorigen fünf Jahren niemand im Straßenverkehr.

(RP)
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