Hückeswagen Neujahrsempfang mit Schweigeminute

Hückeswagen · Gemeinsam für eine liebens- und lebenswerte Stadt - das ist das Motto, das sich Bürgermeister Dietmar Persian für die Zukunft der Stadt gesetzt hat. Seine Neujahrsansprache im Heimatmuseum war geprägt von seiner Reise nach Burundi.

 Bürgermeister Dietmar Persian appellierte daran, die kommenden Aufgaben als Gemeinschaft anzugehen.

Bürgermeister Dietmar Persian appellierte daran, die kommenden Aufgaben als Gemeinschaft anzugehen.

Foto: Heike Karsten

Der Neujahrsempfang im Heimatmuseum begann am Sonntagmittag mit einer Schweigeminute. Bürgermeister Dietmar Persian hatte die anwesenden Gäste aufgerufen, den Opfern der jüngsten Terroranschläge in Frankreich zu gedenken und damit ein Zeichen der Freiheit zu setzen. Rund 150 Bürger und Vertreter von Vereinen und Parteien waren der Einladung ins Schloss gefolgt.

Persian stand bei seiner Neujahrsansprache noch unter dem Eindruck seiner Reise ins afrikanische Burundi. Dort hatten er und seine Frau über Weihnachten die gemeinsame Tochter Ruth besucht, die dort, in einem der ärmsten Staaten Afrikas, zwei Jahre lang lebt und im Gesundheitsministerium als "ODI Fellow" arbeitet. Sein Fazit nach dieser Reise: "Der wahre Reichtum ist nicht abhängig von finanziellen Mitteln. Bei allen Problemen, über die wir in Deutschland oder hier in Hückeswagen reden: Es geht uns unendlich gut. Lassen Sie uns das nie vergessen", sagte er.

Als Vergleich nutzte er die drei Sterne im Landeswappen von Burundi, die für Arbeit, Fortschritt und Einigkeit stehen. Viel Arbeit stehe Hückeswagen mit dem Ordnen der städtischen Finanzen, der Entwicklung der Schullandschaft und die Attraktivitätssteigerung der Stadt als Wirtschafts- und Einzelhandelsstandort bevor. "Fortschritt bedeutet für mich auch, gesellschaftliche Veränderungen zu gestalten", sagte Persian.

Als Beispiel sprach er den demografischen Wandel an, der in Burundi gegensätzlich verläuft: Bei durchschnittlich sechs Kindern pro Familie ist das Durchschnittsalter der Bevölkerung auf unter 20 Jahren gesunken. "Die Menschen bei uns werden immer älter und sind häufig bis ins hohe Alter fit und leistungsfähig. Demografischer Wandel bei uns ist damit Ausdruck großen Wohlstands", sagte Persian. Institutionen, die sich um Senioren kümmern, möchte Dietmar Persian zu einem Netzwerk zusammenbringen, damit die Angebote noch besser koordiniert werden können.

In puncto Einigkeit sprach er die Flüchtlingssituation an. Während in anderen Städten Deutschlands die Menschen gegen Flüchtlinge auf die Straße gehen, sei man sich in Hückeswagen einig: "Wir wollen den Menschen, die oft einen langen und schweren Weg hinter sich haben, helfen und unterstützen." Ebenso erstrebenswert sei eine gute Zusammenarbeit mit dem Oberbergischen Kreis. Persian sieht in dem Zusammenhang die anstehende Landratswahl als Chance, die Partnerschaft neu zu definieren. Einigkeit sei ebenso gefordert in der Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen sowie im Stadtrat. "Im Stadtrat gehen wir fair und offen miteinander um, das zeichnet uns im Unterschied zu mach anderen Städten aus", betonte der Bürgermeister.

Diakon Burkhard Wittwer legte drei Haltungen ans Herz: Rückblick in Dankbarkeit, Freude und Nächstenliebe. Eine freudige Nachricht überbrachten die Sternsinger: "Wir werden auch in diesem Jahr wieder über 11 000 Euro zusammen bekommen", verkündete Gemeindereferentin Jutta Grobe. Für die musikalische Unterhaltung sorgte der Männerchor Straßweg mit volkstümlichen und modernen Liedern.

(heka)
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