Hückeswagen Neuer Name für altbekannte Sache

Neu ist die Bezeichnung, nicht aber die Idee: Was heute Integriertes Stadtentwicklungskonzept oder kurz ISEK heißt, hat's, soweit es die Inhalte angeht, in Hückeswagen auch schon vor zirka 30 Jahren gegeben: eine mittel- bis langfristig angelegte Entwicklungsplanung für einen Teilbereich der Stadt. In den 80er und 90er Jahren stand die Altstadt im Fokus.

Hückeswagen gehörte damals zu den Städten und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen mit anerkannt schutzwürdigen Baudenkmälern und Denkmal-Ensembles. Dafür hatte sich die Verwaltung, damals noch unter Stadtdirektor Hans-Jürgen Pauck und Bauamtsleiter Karl-Heinz Friedrich, mit Erfolg stark gemacht. Das Land förderte in der Folge mit viel Geld den Rahmenplan für den historischen Stadtkern, der im Auftrag der Stadt von einem freien Architektur- und Planungsbüro (Michael Behr) entwickelt wurde. Der Plan nahm die gesamte Altstadt in den Blick, weil auch schon damals die "gesamtheitliche Betrachtung" gefordert war.

Aus dem Rahmenplan wurden Einzelprojekte entwickelt wie zum Beispiel die Neugestaltung des Schlossplatzes. Auch für die Umsetzung dieser Projekte gab es beträchtliche Fördersummen vom Land. Andere Ideen wurden dann nie realisiert - auch, weil irgendwann kein Geld mehr aus Düsseldorf floss oder die Stadt ihren Eigenanteil an der Finanzierung nicht mehr aufbringen konnte. Der Rahmenplan landete bei den Akten, da liegt er immer noch.

Andere Kommunen auch im Oberbergischen Kreis haben inzwischen schon Erfahrungen mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept gemacht; unter anderem haben sich die unmittelbaren Nachbarn Radevormwald und Wipperfürth schon vor geraumer Zeit dafür entschieden. Auch in der Hoffnung, in Zukunft noch Zuschüsse vom Land für ihre Projekte zur Stadterneuerung zu erhalten. Ohne ISEK sind die Chancen dafür gleich null.

(bn)
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