Hückeswagen Neue Vorsitzende für Bibliotheksförderer

Hückeswagen · Wenn ein Stuhl Geschichten erzählen könnten, dann wäre am Mittwochabend bei der Jahreshauptversammlung des Freundeskreis der Stadtbibliothek viel zu hören gewesen. Manche Blicke der 20 anwesenden Mitglieder, betroffen und nachdenklich, fielen zu Beginn der Versammlung auf einen bequemen aber unbesetzten Korbstuhl in der Ecke. Dort hatte immer Carola Lepping gesessen, wo sie konzentriert und häufig mit einem Lächeln Veranstaltungen in der Bücherei verfolgt hatte. Stefan Richert erinnerte daher mit einem Gedicht an das langjährige und 2009 verstorbene Mitglied.

Überhaupt war es der Abend der Umbrüche, denn auf der Position des Vorsitzenden gab es einen Wechsel. Die 42-jährige Hückeswagenerin Britta Bognanni löste Richert ab, der seit 2005 im Amt und aus beruflichen Gründen nach Wuppertal gezogen war: Einstimmig wurde sie von den Mitgliedern zur neuen Chefin des Fördervereins gewählt. "Meine Verbundenheit mit Büchern liegt in der Familie", betonte die neue Vorsitzende. Ihr Schwiegervater führte einst eine Buchhandlung an der Marktstraße. Viele Jahre hatte sich Britta Bognanni zudem nicht nur im Förderverein, sondern auch im übrigen Kulturleben der Stadt engagiert.

Beschlossene Sache ist der Austritt des Freundeskreises aus dem Stadtkulturverband: Bereits seit einigen Jahren kamen Verein und Verband nicht so recht auf einen Nenner. "Unsere Strukturen sind verschieden; es passt nicht zusammen", begründete Richert den Schritt. Noch einmal hatte es vor einiger Zeit ein Gespräch mit Vertretern des Stadtkulturverbands gegeben. "Doch es hat nicht gefruchtet", bedauerte Richert.

2010 will der Freundeskreis an bewährten Veranstaltungen festhalten und vielleicht auch ein paar neue Ideen umsetzen. Die erfolgreiche "Krimi-Nacht" bleibt bestehen, auch wird wieder der "Tag des Buches" stattfinden. Am Freitag, 23. April, erinnert der Förderverein in Wort, Ton und Bild an den 100. Todestag Mark Twains (21. April 1910). Aus den Federn des US-amerikanische Schriftstellers stammen unter anderem die Geschichten von Tom Sawyer und Huckleberry Finn. Daran anlehnend plant der Verein die Aufstellung eines Zaunes nahe der Bibliothek. Hintergrund: In einer der Geschichten sollte Tom für seine Tante Polly einen Zaun streichen, spannte aber geschickt andere ein. Umgesetzt werden soll auch die Idee eines Projekts zum Themenkomplex Muttersprache/Fremdsprache.

Der erfolgreiche System mit den Sponsorentafeln, auf denen Förderer ein Jahr Werbung schalten können, soll ausgeweitet werden. Sechs neue Plätze werden in Kürze zu den bestehenden zwölf hinzu kommen.

(RP)
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