Hückeswagen Neue Dienstleistungen bei der BEW

Hückeswagen · Die Bergische Energie- und Wasser GmbH, der regionale Energieversorger, befindet sich im Wandel. In der Zentrale in Wipperfürth stellen sich die Verantwortlichen auf veränderte Märkte ein.

 24 Ladestationen für Elektroautos betreibt die BEW in der Region, darunter auch eine "Strom-Tankstelle" auf dem Schlosshof. Der Energieversorger hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität noch weiter auszubauen.

24 Ladestationen für Elektroautos betreibt die BEW in der Region, darunter auch eine "Strom-Tankstelle" auf dem Schlosshof. Der Energieversorger hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität noch weiter auszubauen.

Foto: Dörner (Archiv)

Die BEW steht vor einem großen Umbruch, bedingt durch den Wandel in der Energiewirtschaft und der Gesellschaft: Vom reinen Energie- und Netzanbieter will sich das regionale Unternehmen, an dem auch die Stadt Hückeswagen Anteile hat, zu einem modernen Dienstleister rund um alle Themen der Energie und des Energiesparens verändern.

"Diese Entwicklung ist notwendig, um langfristig die BEW zu sichern", erläuterte Geschäftsführer Jens Langner. Seit einem Dreivierteljahr ist der 50-Jährige jetzt im Amt, hat das Unternehmen, die Konkurrenz und den Markt analysiert und ein Konzept für den Weg in die Zukunft erstellt. Die entscheidenden Fakten für eine Veränderung sind das Kundenverhalten, der Wettbewerb, die Regulierung, die regionale Marktentwicklung, die Energiewende und aktuelle Trends.

Bereits im vorigen Jahr wurde mit dem Einführen des neuen Logos ein erster öffentlich wahrnehmbarer Schritt zur Umgestaltung vollzogen. Seit kurzem ist auch das neue Beratungsmobil im Einsatz, das in Hückeswagen jeden Mittwochmorgen Wiehagen ansteuert. Auch das ist ein weiteres Zeichen für den Versuch, Kunden durch Nähe und Beratung zu binden.

Es gebe eine hohe Wechselbereitschaft bei Strom und Gas. "Und die Zahl der Anbieter ist mit 150 groß ", sagt der BEW-Geschäftsführer. Die Energiewende führe zu einer deutlichen Veränderung des Marktes, der Anteil der regenerativen Energie steige, und immer mehr private Haushalte und Unternehmen setzten auf anteilige Selbstversorgung durch Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke. "Das erfordert eine intelligente Netzsteuerung und neue Schaltstationen."

Zu einem Wandel trage auch die demografische Veränderung der Gesellschaft bei. Immer mehr Menschen seien über 65, und die Zahl der Single-Haushalte steige. Das bedeute ein anderes Verbrauchs- und Bedarfsverhalten und damit geänderte Anforderungen an den Energieanbieter. Um diesen Veränderungen gerecht zu werden, müsse sich die BEW mit wandeln. "Das Kerngeschäft muss verteidigt, neue Geschäfte entwickelt und die Kosteneffizienz gesteigert werden", lautet das Fazit der Analyse.

Der Ausbau der individuellen Beratung vor Ort ist ein Baustein des Wandels. Es gibt eine persönliche Tarifberatung und Komplettlösungen für Unternehmen. Der Internetauftritt werde weiter ausgebaut, um den Kunden auch hier mehr Service zu bieten. Ausgebaut wird auch die Elektromobilität. In der Region betreibt die BEW 24 Ladestationen und hat bundesweit über 900 Autostrom-Verträge abgeschlossen.

Auch in diesem Jahr stehen wieder zahlreiche Investitionen in die Strom-, Wasser- und Gasnetze an. Das Unternehmen stehe am Anfang einer Service- und Dienstleistungsoffensive. Zahlreiche Ideen würden geprüft, um Komplettlösungen in Kooperation mit anderen Unternehmen anbieten zu können.

(RP)
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