Hückeswagen Neuaufbau der Entenhäuser vollendet

Hückeswagen · Seit Ende April hatten Mitglieder des Sportanglervereins, nach dem Abriss der maroden Gebäude, die Entenhäuser am Stadtpark-Teich neu errichtet. Nun sind sie fertig. In Kürze wird auch der Springbrunnen wieder funktionstüchtig sein.

Hückeswagen: Neuaufbau der Entenhäuser vollendet
Foto: Moll Jürgen

Hübsch sehen sie aus. Und wären die Schlagläden und Türen nicht Bergisch-Grün, sondern Schwedisch-Rot, hätten die drei Entenhäuschen im Stadtpark durchaus einen skandinavischen Charakter. Schließlich ist die Außenhaut aus Lerche. Das einstmals schwarz-weiße Fachwerk hingegen scheint verschwunden zu sein. Zumindest ist es als solches von außen nicht mehr zu erkennen. "Das gibt es aber noch", versichert Dieter Klewinghaus, Vorsitzender des Sportanglervereins und Leiter des Regionalen Gebäudemanagements bei der Stadtverwaltung. Bildet es doch die Konstruktion des Gebäudes, das aus drei Teilen besteht. Für die Balken, die nach außen hin durch die Holzhaut verdeckt werden, haben die Sportangler Fichten- und Tannenholz gewählt.

Im Herbst 2014 war bei einer Kontrolle der Pumpe des im Teich installierten Springbrunnens, die im ehemaligen Entenhaus montiert ist, aufgefallen, dass die Fachwerkgebäude marode sind. Denn Wasser war in die Elektrounterverteilung eingedrungen. Die Ursache für den massiven Wassereinbruch waren fehlende Pappschindel in der Dachverkleidung, die fast komplett von der Dachschalung abgerissen worden waren. Unbekannte waren offenbar vom hinter den Gebäuden liegenden Hang auf das Dach geklettert und hatten ein Loch hinein geschlagen, wodurch das Wasser ins Innere gelangte. Das war aber erst nach Monaten aufgefallen.

Die Stadt schlug daraufhin im Januar 2015 der Politik drei Varianten zur Abstimmung vor, letztlich folgte sie dem Vorschlag von Dieter Klewinghaus. Er brachte ins Spiel, dass die Stadt dem Verein das Geld für den Abriss zur Verfügung stellt, der damit die Entenhäuschen auf Vordermann bringt und anschließend in Schuss hält. 18.000 Euro hat der Sportanglerverein für den Abriss und den Neuaufbau erhalten und auch ausgegeben, dafür darf er das Gebäude die nächsten fünf Jahre benutzen. Danach kann die Nutzung immer wieder verlängert werden.

Die Außenhaut ist angebracht, das Dach ist dicht, die Rohre sind angeschlossen - die Sportangler können die Häuschen jetzt nutzen. Allerdings fehlt noch die Möblierung für den Gemeinschaftsraum im rechten und mittleren Teil des Gebäudes. In den Schränken soll unter anderem Material zum Angeln verstaut werden, Tische und Bänke dienen für Treffen. Aber der Gemeinschaftsraum soll auch dazu genutzt werden, die neun Jugendlichen der Jugendgruppe zu schulen. "Die treffen sich alle 14 Tage, dann lernen sie zum Beispiel biologische Zu- sammenhänge kennen", sagt Klewinghaus. Wertvolle Sache werden in den ehemaligen Entenhäusern nicht gelagert, betont er. Dennoch werden die Fenster gesichert und wurden die Türschlösser verstärkt. Liegt das Gebäude doch in einer dunklen Ecke.

Noch nicht funktioniert die Pumpe für den Springbrunnen, deren Technik im linken Teil der Entenhäuschen untergebracht ist. Der Strom ist zwar angeschlossen, "aber unser Installateur ist noch im Urlaub", sagt der Vereinsvorsitzende. Bis Ende Oktober soll jedoch alles angeschlossen sein, so dass die Fontänen im Teich bald wieder sprudeln können.

Eingebaut wurden auch Lüftöffnungen in Bodennähe sowie zwischen Fachwerk und Dach. "Die rückwärtige Betonwand steckt im Erdreich", sagt Klewinghaus. Entsprechend kalt ist es mitunter, da das Gebäude nicht beheizt wird. Im Sommer, bei hohen Temperaturen, bildet sich Schwitzwasser. "Deswegen hat es im alten Gebäude auch so muffig gerochnen." Durch die Öffnungen könne nun jedoch die Luft zirkulieren - durch die am Boden kommt sie hinein und durch die unterm Dach findet sie wieder hinaus.

60 Mitglieder hat der Verein, wovon etwa ein Viertel seit April regelmäßig am Neuaufbau gearbeitet hatte. Das waren insgesamt etwa 1000 Arbeitsstunden. Im nächsten Jahr wollen die Sportangler an ihrem Vereins-heim erstmalig ein Räucherfest feiern; Klewinghaus schwebt ein Termin im August nach den Sommerferien vor. "Strom und fließendes Wasser ist vorhanden", sagt er.

(RP)
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