Serie 150 Jahre Feuerwehr Nachwuchs übt mit viel Spaß den Einsatz

Hückeswagen · Seit 45 Jahren gibt es eine Jugendfeuerwehr. 30 Mädchen und Jungen lernen aktuell dort die Arbeit kennen. Außerdem wird großer Wert auf Jugendarbeit und Teamgeist gelegt. Die Jugendlichen können viermal ihr Können unter Beweis stellen.

 Alle 14 Tage treffen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zu einem Übungsabend. An den anderen Abenden im Monat gibt es unterschiedliche Aktionen für den Nachwuchs.

Alle 14 Tage treffen sich die Mitglieder der Jugendfeuerwehr zu einem Übungsabend. An den anderen Abenden im Monat gibt es unterschiedliche Aktionen für den Nachwuchs.

Foto: lemmen

Hückeswagen Die Jugendfeuerwehr in der Schloss-Stadt mag noch keine so lange Geschichte wie die der Erwachsenen haben, die auf 150 Jahre zurückblickt. Dennoch ist der Nachwuchs von großer Bedeutung - in gleich zweierlei Hinsicht. Das sagt auch Thomas Lemmen, seit 2007 Leiter der Jugendfeuerwehr, die 1973 gegründet wurde: "Unser Anspruch ist nicht nur, den Nachwuchs für die Löschzüge zu generieren, auch wenn das natürlich ein schöner Nebeneffekt ist.

" Denn die Feuerwehrausbildung halte sich bei der Jugendabteilung die Waage mit dem Anspruch, gute Jugendarbeit zu leisten. "Deswegen haben wir in der Regel alle 14 Tage einen Übungsabend, an den anderen beiden Abenden im Monat bieten wir den Jugendlichen ganz unterschiedliche Aktivitäten an", sagt Lemmen. Lemmen selbst ist auch über die Jugendabteilung zur Freiwilligen Feuerwehr gekommen. "Ich bin mit elf Jahren eingetreten und dann nach meinem 18.

Geburtstag nahtlos in den aktiven Dienst gewechselt. Dann war ich direkt Betreuer in der Jugendfeuerwehr." In die Jugendabteilung könne man frühestens mit zehn Jahren eintreten. "Meist geht das Hand in Hand mit dem Wechsel in die weiterführende Schule." Aus Platzgründen können aber immer nur maximal etwa 30 Jugendliche in die Abteilung. Zurzeit sind es 27, weil erst jüngst einige in den aktiven Dienst gewechselt sind. "Im Gegensatz zu früher ist es heute auch ein gut gemischtes Verhältnis zwischen Jungen und Mädchen", sagt der Jugendleiter.

Mädchen würden oft ihre Freundinnen mitbringen, während die Jungs eher alleine zu den Gruppenabenden auftauchten. "Es ist aber auf jeden Fall gut, dass es so gemischt ist - das macht es nämlich ein gutes Stück lockerer", betont Lemmen. Und noch einen weiteren Unterschied zu früher kann der Jugendleiter ausmachen: "Wir hatten früher eher weniger Jugendliche als heute." Das zeige ihm, dass man die oft als passiv und faul gescholtene Jugend mit geeigneten Angeboten durchaus motivieren könne.

Herkunft und Schulbildung würden hier auch keinen Unterschied machen, sagt Lemmen: "Das heißt es ja oft. Aber bei uns sind Jugendliche von allen möglichen Schulformen zusammen, ohne dass es da Probleme gibt." Bei allem Spaß, den die Freizeitangebote den Kindern machen, ist die Ausbildung ein wichtiger Bestandteil der Arbeit der derzeit acht Betreuer im Team. "Wir üben die Einsätze genau so, wie sie später auch vorkommen: die Rettung von Personen, den Einsatz mit Fahrzeugen und vieles andere mehr", sagt Lemmen.

Die Jugendlichen seien nach ihren Jahren in der Jugendfeuerwehr so gut vorbereitet, dass sie im aktiven Dienst erst einmal nichts Neues lernen müssten, versichert der 38-Jährige. Während der Zeit in der Jugendabteilung können die Jugendlichen ihr Können viermal offiziell unter Beweis stellen. "Es gibt das Abzeichen der Jugendflamme, das in drei Abstufungen verliehen wird. Das machen wir hier auch vor Ort", sagt Lemmen. Dazu gebe es noch die sogenannte Leistungsspange, die hingegen nur von wenigen Ausbildern verliehen wird, im Oberbergischen Kreis etwa in Waldbröl.

"Da sind die Anforderungen auch deutlich höher. Das Abzeichen tragen auch altgediente Kameraden heute noch an ihrer Ausgehuniform." Ein Höhepunkt der Ausbildungsarbeit ist der 24-Stunden-Dienst, bei dem die Jugendlichen einen ganzen Tag lang im Einsatz sind. "Wir Betreuer bereiten dann mehrere Einsätze vor, von denen die Kids vorher aber nichts wissen", sagt Lemmen. Wie im richtigen Bereitschaftsdienst auch, heißt es dann beim gemütlichen Zusammensitzen am Lagerfeuer oder mitten in der Nacht plötzlich "Einsatz!" Lemmen lobt seine Jugendlichen in diesem Zusammenhang besonders: "Da fehlt keiner, da sind immer alle mit Feuereifer dabei.

" Und werden auf diese Weise vielleicht schon früh zu den Feuerwehrmännern und Feuerwehrfrauen von morgen ausgebildet, die helfen, die Schloss-Stadt ein Stück sicherer zu machen.

(wow)
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