Musikschule Hückeswagen Musikschule widmet sich Ludwig van Beethoven

Hückeswagen · Zwei Konzerte mit Musik des Komponisten, der vor 250 Jahren in Bonn geboren wurde, sind für die Jahresmitte vorgesehen.

 Ludwig van Beethoven auf einem Ölgemälde von Joseph Karl Stieler.

Ludwig van Beethoven auf einem Ölgemälde von Joseph Karl Stieler.

Foto: Beethoven-Haus Bonn © Beethoven-Haus Bonn/Beethoven-Haus Bonn

Musikschulleiter Eckhard Richelshagen bricht eine Lanze für die Kinder und Jugendlichen in der Schloss-Stadt. Denn wenn in großen Radio-Diskussionen gefragt wird, ob die Klassik noch eine Zukunft habe, weil der Nachwuchs sich nicht dafür begeistern könne, stellt Richelshagen fest: „Kinder bringen eine große Offenheit mit. Die interessieren sich nicht für Klassik oder Pop – die wollen sich mit Musik beschäftigen.“ Die Lehrer hätten dann die vorrangige Aufgabe, den Kindern und Jugendlichen Angebote zu geben.

„Bei uns an der Schule sind tatsächlich viele junge Schüler so auch für Klassik zu begeistern. Aber es ist ein sehr vielfältiges Spektrum“, betont der Musikschulleiter. Da spiele einer etwa einen tollen Chopin am Klavier und wolle dann aber direkt hinterher einen fetzigen Blues erlernen. Ein wenig differenziere es sich, wenn die Jugendlichen in die Pubertät kämen. „Da wird Klassik dann tatsächlich ein wenig uninteressanter“, hat Richelshagen festgestellt. „Aber wenn die Jugendlichen dann das Handwerkszeug der Klassik schon erlernt haben, können sie im Bereich der Pop- und Rockmusik natürlich viel mehr umsetzen.“

Eine klassische Ausbildung an einem Instrument biete daher eine hervorragende Grundlage, auf der sich Weiteres aufbauen lasse. „Ich halte das Klassische an den Musikschulen für enorm wichtig“, betont Richelshagen. Dabei sei die Schloss-Stadt tatsächlich eine Tastenstadt. „Ich bin seit sechs Jahren Leiter der Musikschule, und in dieser Zeit hat sich die Gewichtung nicht sonderlich verändert“, sagt Richelshagen. Klavier sei somit der Renner in Hückeswagen, gefolgt von der Gitarre. „In der jüngeren Zeit sind immer mehr Streichinstrumente dazugekommen. Auch der Gesang – und hier dann wirklich vornehmlich Pop-Gesang – ist sehr beliebt.“

In diesem Jahr würde der neben Wolfgang Amadeus Mozart wohl berühmteste Komponist der Musikgeschichte, Ludwig van Beethoven, 250 Jahre alt. Dieses Jubiläum wird landauf, landab mit mehr oder weniger großer Vielfalt begangen. Auch die Musikschule hat sich dazu einige Veranstaltungen überlegt. „Am Donnerstag, 7. Mai, findet im Heimatmuseum ein Klavierabend statt. Da wird Beethovens Schülerliteratur geboten, und es gibt alles von ganz leicht bis sehr schwer“, berichtet Richelshagen. Zumindest gelte dies für das Klavierwerk Beethovens. „Bei den Streichern ist es eigentlich nur anspruchsvoll und schwierig. Abgesehen davon habe ich das Kollegium natürlich gebeten, Beethoven in diesem Jahr verstärkt zu berücksichtigen“, sagt der Musikschulleiter. Im Sommer werde es dann noch ein Kinderkonzert der Musikschule mit Musik des in Bonn geborenen Komponisten geben.

Ein persönliches Lieblingswerk hat Richelshagen natürlich auch: „Die Klaviersonate Nummer 30 in E-Dur. Das ist ein so großartiges Werk, das ich schon bei vielen Konzerten spielen durfte.“ Der Musikschulleiter kommt richtig ins Schwärmen, wenn er vom „starken romantischen Gestus“ und der „tollen rhythmischen Kraft“ des Spätwerks Beethovens spricht. Der Komponist, der die Wiener Klassik entscheidend geprägt habe, würde hierbei bereits romantische Züge in seine Arbeit bringe. Eckhard Richelshagen empfiehlt allen Interessierten, sich vor allem die Aufnahme des Pianisten Friedrich Gulda anzuhören.

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