Hückeswagen Musikschule als Wegbereiter zum Studium

Hückeswagen · Für Tim Knieps erfüllte sich mit Hilfe der Musikschule Hückeswagen ein Traum: Der 18-Jährige aus Hückeswagen wird an der Stage School Hamburg zum Musicaldarsteller ausgebildet. Die BM sprach mit ihm und zwei Rader Musikschülern.

 Musikschulleiter Eckhard Richelshagen (2.v.l.) und Gesangslehrerin Katrin Schmitt (r.) mit den Studenten Jerome Muratovic, Tim Knieps und Janik Münster (v.l.).

Musikschulleiter Eckhard Richelshagen (2.v.l.) und Gesangslehrerin Katrin Schmitt (r.) mit den Studenten Jerome Muratovic, Tim Knieps und Janik Münster (v.l.).

Foto: wolfgang weitzdörfer

Wer Profimusiker werden will, muss sich schon im Vorfeld eines Studiums an einer Hochschule für Musik oder einer Universität ordentlich reinknien. Denn die meisten Hochschulen haben sehr anspruchsvolle Auswahlkriterien in Form einer Aufnahmeprüfung. Um diese zu bestehen, gibt es an der Musikschule Hückeswagen Vorbereitungskurse. Gerade haben sich drei junge Musikschüler zusammen mit Gesangslehrerin Katrin Schmitt und Musikschulleiter und Klavierlehrer Eckhard Richelshagen auf die Aufnahmeprüfungen an verschiedenen Universitäten vorbereitet.

"Wir bieten zum einen einen Theoriekursus an. Da geht es etwa um Gehörbildung oder Harmonielehre", sagt Richelshagen. In diesem Kursus lernen bis zu acht Schüler. Dazu kommt die individuelle Vorbereitung an jenem Instrument, das im Studium das Hauptfach sein wird, sowie am Nebenfachinstrument. "Im Nebenfach studiert man in der Regel ein Harmonie-Instrument", erläutert der Musikschulleiter.

Tim Knieps ist einer der Schüler, die sich in der Schloss-Stadt auf ihr Wunschstudium vorbereitet haben. Der 18-Jährige hat seine Zusage bereits in der Tasche, Anfang dieser Woche begann er sein Musicalstudium an der Stage School Hamburg. "Da studiert man Gesang, Tanz und Schauspiel. Das Musical ist ja eine ganz besondere Kunstform", sagt der Hückeswagener. Auf den Darsteller wirkten immer gleich drei Aspekte auf einmal ein: "Das gibt eine echte Gänsehaut", hat Knieps festgestellt. Über besondere Vorerfahrungen verfügte der 18-Jährige nicht, als er sich in den Herbstferien des Vorjahres erstmals bei Schmitt meldet. "Ich habe Frau Schmitt gesagt, dass ich im Sommer Musical studieren möchte. Das konnte sie erst nicht glauben", erinnert sich der 18-Jährige und lacht.

Die Lehrerin kann sich noch gut an das eher skurrile Telefonat erinnern: "Ich war sehr überrascht von Tims Anruf", gesteht sie. Denn sie wisse, dass das Musical-Studium sehr anspruchsvoll sei: "Es ist wirklich schwer, angenommen zu werden."

Das hat den jungen Hückeswagener indes nicht davon abgehalten, sich in einer Art Crash-Kursus auf die Aufnahmeprüfung vorzubereiten. Mit Erfolg, wie sich schon bald nach der absolvierten Prüfung herausstellt: "30 Aspiranten haben sich beworben - außer mir wurden noch zwei andere genommen", erzählt der 18-Jährige.

In den drei Fächern Gesang, Tanz und Schauspiel musste er bestehen: "Ich hatte im Tanz keinerlei Erfahrungen. Aber die Leistungen in den beiden anderen Fächern waren wohl überdurchschnittlich gut, so dass ich genommen wurde."

Noch bis Ende August muss hingegen Jerome Muratovic warten. Der 21-jährige Radevormwalder und möchte Schlagzeug studieren. "Ich habe schon mit sechs Jahren auf den Töpfen meiner Mutti herumgeklopft, das Schlagzeugspielen liegt mir wohl im Blut", sagt er und schmunzelt. Nach einer abgeschlossenen Ausbildung zum Bankkaufmann will er sich nun den Traum vom Profimusiker erfüllen.

Doch der Weg dahin führt über die Aufnahmeprüfung. Die hat er in Hannover und Osnabrück bereits absolviert, auf die finalen Zusagen muss er noch bis Ende des Monats warten: "Von 50 Bewerbern werden zwei genommen", sagt er und umreißt damit die Chancen. Im Nebenfach wird er Klavier studieren - dafür nimmt der 21-Jährige gerade intensiv Unterricht bei Richelshagen.

Auch der 19-jährige Janik Münster aus Radevormwald möchte das Klavierspielen zum Beruf machen. "Ich spiele schon seit zwölf Jahren Klavier, ich möchte Musik auf Lehramt in Wuppertal studieren. Im Lehramt hat man viele Möglichkeiten mit der Musik - mehr jedenfalls, als wenn man etwa Jazz-Klavier studiert", erzählt der Rader, der sich auf die Aufnahmeprüfung im September gerade auf dreierlei Weise vorbereitet: Für den theoretischen Teil büffelt er an der Rader Musikschule mit Michael Borner, Gesangsunterricht hat er bei Schmitt in Hückeswagen. "Und die Klavierwerke für die Aufnahmeprüfung studiere ich mit Eckhard Richelshagen ein", zählt der 19-Jährige auf.

Schon bald wird er wissen, ob die Vorbereitungen an den beiden Musikschulen ihm seinem Traumberuf ein Stück näher gebracht haben werden.

(wow)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort