Rückblende Hückeswagen Vor 50 Jahren Möbel Happel zieht es von Remscheid nach Hückeswagen ins Island

Hückeswagen · HÜCKESWAGEN Eigentlich war Adolf Happel mit seinem Standort Burger Straße in Remscheid ganz zufrieden. Das Geschäft lief gut; und sein Sohn Werner war auch schon in den Betrieb integriert, obwohl er noch die Schulbank drücken musste. Wäre da nicht der Zustand des Gebäudes gewesen: Es waren nicht nur Wasserschäden vorhanden, auch regnete es hinein, und der Vermieter hielt sich mit Investitionen auffallend zurück. "Mein Vater war ein Mann von schnellen Entschlüssen", erinnert sich Werner Happel, der gegenwärtig die Geschicke des Unternehmens leitet, zurück. Kurzerhand suchte der Senior eine neue Bleibe - und stieß rein zufällig in der Schloss-Stadt auf das Gebäude, das noch heute unter dem Namen Haus Zach bekannt ist.

Rückblende Hückeswagen Vor 50 Jahren: Möbel Happel zieht es von Remscheid nach Hückeswagen ins Island
Foto: Stephan Büllesbach

HÜCKESWAGEN Eigentlich war Adolf Happel mit seinem Standort Burger Straße in Remscheid ganz zufrieden. Das Geschäft lief gut; und sein Sohn Werner war auch schon in den Betrieb integriert, obwohl er noch die Schulbank drücken musste. Wäre da nicht der Zustand des Gebäudes gewesen: Es waren nicht nur Wasserschäden vorhanden, auch regnete es hinein, und der Vermieter hielt sich mit Investitionen auffallend zurück. "Mein Vater war ein Mann von schnellen Entschlüssen", erinnert sich Werner Happel, der gegenwärtig die Geschicke des Unternehmens leitet, zurück. Kurzerhand suchte der Senior eine neue Bleibe - und stieß rein zufällig in der Schloss-Stadt auf das Gebäude, das noch heute unter dem Namen Haus Zach bekannt ist.

In einer Anzeige in der Bergischen Morgenpost kündigte der Inhaber zwei Tage vor dem großen Tag an: "Am Samstag, dem 20. Januar, eröffnet Möbel Happel in Hückeswagen, Islandstraße, ein modernes Möbelhaus". Die BM widmete sich in einem Artikel einen Tag später ausführlicher der Eröffnung und schilderte dabei auch die Vergangenheit des Geschäftshauses.

Erbaut wurde es von Bergstede & Frerichs. Nach einigen Besitzerwechseln folgte zuletzt das Kaufhaus Heka, bevor das Gebäude bis 1968 eine längere Zeit leer stand. "Unseren neuen Vermieter Otto Zach kannten wir vorher nicht, und der Umzug selber dauerte dann ein paar Wochen", berichtet Werner Happel. Erst später erfuhr er von der großen und stolzen Geschichte der Unternehmerfamilie Zach.

Doch auf welche Weise brachte nun Happel "Neues Leben ins alte Haus", wie die BM damals titelte? Sowohl Erd- als auch Obergeschoss wurden renoviert und neu eingerichtet. Das Vorhaben war ambitioniert, denn mit einer großen Auswahl wollte man sich in Hückeswagen vorstellen: Egal ob Wohn- oder Schlafzimmer, Klein- oder Polstermöbel, modern oder antik - alles sollte gezeigt werden. Während in der unteren Etage die Kleinmöbel wie Tische und Teppiche Platz fanden, war der Ausstellungsbereich oben über die schöne Freitreppe zu erreichen.

Doch auch in der Schloss-Stadt musste das neue Unternehmen bald einen Strauß ausfechten. So wurde einige Zeit nach dem Umzug die Islandstraße aufgerissen, weil diese zu einer Fußgängerzone umgebaut werden sollte. Überall lagen plötzlich nur noch Bretter, die einen Zugang zum Geschäft mehr schlecht als recht ermöglichten. "Daraufhin schaltete mein Vater eine Todesanzeige in der Zeitung, die vom ,Ableben des Geschäftsstandorts Islandstraße' kündete. Am nächsten Tag wurde die Straße schnell wieder zugemacht", berichtet Happel lächelnd.

Doch das Haus Zach sollte auch nur eine Durchgangsstation für die Firma sein: Seit 1997 gibt es das Möbel-Vollsortiment auf 2000 Quadratmetern an der Industriestraße. Und mit diesem Standort endet bis auf Weiteres der Zyklus der Standortwechsel, der nach dem Zweiten Weltkrieg mit einem kleinen Textilhandel in der Nachbarstadt Remscheid begonnen hatte. NORBERT BANGERT

(nob)
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