Hückeswagen Mit Penny-Markt wird's ernst

Hückeswagen · Der Baubeginn des Penny-Markts in Wiehagen steht bevor: Gestern gab's den ersten Spatenstich auf dem Gelände des abgerissenen Hochhauses. Mit dreimonatiger Verspätung, denn es musste noch ein Gutachten eingeholt werden.

Es war ein sehr staubige Angelegenheit, als gestern Vormittag Rudolf Kräling, Peter Biesenbach und Udo Cramer die ersten Kubikzentimeter Steinchen von den riesengroß aufgeschütteten Erdbergen wegschaufelten. Der Geschäftsführer der Dortmunder Grundstücksgesellschaft, der Hückeswagener CDU-Landtagsabgeordneten und der Geschäftsführer der Baufirma Wittfeld, die auch die Stadtstraße baut, nahmen die leichte Anstrengung bei hochsommerlicher Hitze gelassen. Kräling und Biesenbach machten aus ihrer Einschätzung kein Hehl, dass dem neuen Discounter eine große Bedeutung für den Stadtteil zukommt: "In Wiehagen entsteht nun ein Markt, der hier definitiv fehlt und der deshalb eine Lücke schließt", meinte der Investor. Der Politiker erklärte für seine Parteifreunde: "Es war immer unser Wunsch für eine weitere Versorgung in Wiehagen zu sorgen." Vor allem für eine, die zentral und nicht außerhalb liegt und fußläufig erreichbar ist. Damit sprach Biesenbach – ohne jedoch die entsprechenden Worte in den Mund zu nehmen – die Pläne eines niederrheinischen Investors an, der bei Kammerforsterhöhe den Einzelhandelsstandort "West 3" plant. Dagegen hat sich die CDU von Beginn an vehement ausgesprochen.

Abriss eines Hochhauskomplexes

Vor einem Jahr ließ die GBS ihren Hochhauskomplex Wiehagener Straße 21-43 mit 55 Wohnungen abreißen. Denn angesichts des damaligen hohen Leerstands ist der Abriss auf lange Sicht kostengünstiger. Das frei gewordene, rund 5000 Quadratmeter große Grundstück verkaufte die GBS Ende 2009 an die Rudolf Kräling Grundstücksgesellschaft. Die reichte einen Bauantrag für einen (etwas großzügigeren) Penny-Markt ein.

Die Stadt bestand jedoch darauf, dass die Verkaufsfläche 799 Quadratmeter nicht übersteigen darf. Der Investor stimmte zu und hatte schon die Einladungen für den ersten Spatenstich für Mitte April heraus geschickt – und musste dann kurzfristig absagen. "Bei der erforderlichen Abstimmung dieses großen Projektes waren sich die Städtebaugutachter nicht einig", sagte Kräling gestern im Gespräch mit der BM. Man habe nicht den Verdacht aufkommen lassen wollen, dass mit dem Penny-Markt Kaufkraft aus der Stadt abgezogen werde. "Deshalb haben wir ein umfangreiches, empirisches Gutachten in Auftrag gegeben, für das etwa Menschen gezählt wurden und die Kaufkraft ermittelt wurde", berichtete der Investor. Das habe dann für die dreimonatige Verzögerung gesorgt.

Anbau für Stehcafé und Backshop

Heraus gekommen ist ein Lebensmittelmarkt mit einer verringerten Verkaufsfläche von nur noch 776 Quadratmetern. Kräling: "Er ist durch seine Größe optimal auf den Stadtteil Wiehagen zugeschnitten." Für Stehcafé und Backshop wird aber ein eigenes Gebäude gebaut – laut Kräling mit einer Verkaufsfläche von rund 40 Quadratmetern.

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(RP)
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