Orientierung in Hückeswagen Mit der App durch die Schloss-Stadt

Hückeswagen · Marktsträßer Jochen Richartz stellte seine Hückeswagen-App beim Feierabendmarkt vor. Es gab nicht nur die Verzögerung durch die Pandemie, es hat auch unterschiedliche Versionen gegeben, bis er ganz zufrieden damit war.

 Jochen Richartz stellt die selbst entwickelte Stadtführer-App für Hückeswagen vor.

Jochen Richartz stellt die selbst entwickelte Stadtführer-App für Hückeswagen vor.

Foto: Jürgen Moll

Wie so oft ist die Idee aus einer ganz anderen Situation heraus geboren worden. „Ich wohne seit 1997 in Hückeswagen, bin der Liebe wegen aus Solingen hierhergezogen und mit meiner damaligen Partnerin im Jahr 2000 in ein Haus an der Marktstraße gezogen“, erzählt der 51-jährige Jochen Richartz beim ersten Feierabendmarkt dieser Saison. Immer wieder, wenn er etwa vor dem Haus etwas gewerkelt habe, seien Touristen in Richtung Schloss an ihm vorbeigekommen und hätten ihn angesprochen. „Wo kann man denn in der Stadt etwas essen oder trinken? Wo kann man was unternehmen? Welche Sehenswürdigkeiten gibt es noch zu entdecken?“, zählt Richartz einige der Fragen auf, die ihm schon gestellt wurden. „Irgendwann ist die Idee in mir gereift, dass ich dafür doch eigentlich eine App programmieren könnte“, sagt er. Allerdings habe ihm dazu tatsächlich ein passendes Thema gefehlt, sagt der 51-Jährige und schmunzelt. Das habe er mit dem digitalen Stadtführer gefunden, den es für iOS- und Android-Systeme im AppStore und dem Google PlayStore kostenfrei zum Download gibt. Ein halbes Jahr habe die Entwicklung gedauert. „Hier kam allerdings die Corona-Pandemie dazwischen, denn die ersten Ideen habe ich schon 2020 umgesetzt. Kurz vor Ausbruch der Pandemie war die Erstversion fertig“, erzählt Richartz. Er habe mit Bürgermeister Dietmar Persian und Wirtschaftsförderin Andrea Poranzke darüber gesprochen, habe die App auch im Stadtmarketing vorgestellt – und überall Begeisterung und Zustimmung bekommen.

Allerdings dauerte es noch zwei Jahre, bis die App nun endlich offiziell verfügbar ist. „Es gab nicht nur die Verzögerung durch die Pandemie, es hat auch unterschiedliche Versionen gegeben, bis ich ganz zufrieden damit war“, sagt Richartz. So sei etwa in einer früheren Version der Einzelhandel nicht vertreten gewesen. „Der gehört aber auch zu einem Besuch in Hückeswagen dazu. Also habe ich einen weiteren Button ‚Einkaufen‘ ergänzt“, sagt der 51-Jährige. Auch wenn er als Maschinenbautechniker durchaus technisch versiert sei, habe er sich die App-Programmierung erst selbst beibringen müssen. „Ich habe mir dafür ein Lehrbuch besorgt und so das Programmieren gelernt“, sagt Richartz. Als sich das Jahr 2022 dann im Corona-Sinne gelockerter präsentiert habe, habe er sich gesagt, dass er das Projekt nun endgültig zu Ende bringen müsse. „Es wurde einfach Zeit“, sagt der 51-Jährige und lacht.

Erstes positives Feedback habe er auch schon bekommen, auch wenn die finale Version erst an diesem Donnerstag in die App-Stores hochgeladen worden sei. Dieses liege indes schon einige Zeit zurück, wie Richartz schmunzelnd angibt. „Die Besitzerin des Eiscafés Friuli hat schon zu Anfangszeiten von ihren Kunden gehört, wie toll es sei, dass die Eisdiele mit Hilfe der App zu finden ist“, sagt der 51-Jährige. Und ergänzt: „Das ist doch toll, sowohl für die Gastronomen oder Einzelhändler, als auch für die Kunden und Besucher. Wenn es nach ihm ginge, müsse der Stadtführer nicht seine letzte App bleiben, allerdings müsse er eine gute Idee haben. „Aber dann kann ich mir gut vorstellen, wieder etwas zu programmieren“, sagt der 51-Jährige.

Info In den App Stores kann man nach „Hückeswagen Stadtführer“ suchen und die App kostenlos herunterladen.

(wow)
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