Symbolischer erster Spatenstich Minister gibt Startschuss für Breitband-Ausbau in Hückeswagen

Hückeswagen · Prof. Dr. Andreas Pinkwart war am Donnerstagmorgen nach Holte gekommen, um das schnelle Internet symbolisch auf den Weg zu bringen.

  Zogen am Donnerstag in Holte an einem Strang bzw. Lehrrohr (v.l.): BEW-Geschäftsführer Jens Langner, Minister Andreas Pinkwart, Landrat Jochen Hagt sowie die Bürgermeister Michael von Rekowski (Wipperfürth) und Dietmar Persian (Hückeswagen).

Zogen am Donnerstag in Holte an einem Strang bzw. Lehrrohr (v.l.): BEW-Geschäftsführer Jens Langner, Minister Andreas Pinkwart, Landrat Jochen Hagt sowie die Bürgermeister Michael von Rekowski (Wipperfürth) und Dietmar Persian (Hückeswagen).

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Fünf nagelneue Spaten stehen in Reih’ und Glied auf der Wiese gegenüber dem Gerätehaus der Löschgruppe Holte. Auf den Griffen sind grellrote Bauhelme drapiert, die sich die fünf Herren, die an diesem Morgen im Mittelpunkt stehen, jetzt aufsetzen. Wirtschafts- und Digitalminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Landrat Jochen Hagt, die Bürgermeister von Hückeswagen, Dietmar Persian, und Wipperfürth, Michael von Rekowski, sowie BEW-Geschäftsführer Jens Langner stehen parat zum ersten Spatenstich, der den Breitband-Ausbau in den beiden Städten des oberbergischen Nordkreises symbolisch in Gang setzen soll. Tatsächlich werden in der Hansestadt bereits seit Mitte August und in der Schloss-Stadt seit Anfang Oktober Lehrrohre für die Glasfaserkabel verlegt. Die ersten 30 Kilometer seien bereits in der Erde, hatte Langner zuvor vor dem Gerätehaus den Vertretern beider Verwaltungen, Stadträte, der BEW, Planungsbüros und Baufirma mitgeteilt. Insgesamt wird der regionale Energieversorger bis Ende 2021 in Wipperfürth und Hückeswagen 260 Kilometer Leitungstrassen, 440 Kilometer Leerrohre und 1270 Kilometer Glasfaserleitungen verlegen.

Pinkwart (FDP) ist als Minister nicht ganz unbeteiligt daran, dass sich beide Städte jetzt „gemeinsam auf den Weg in die Gigabitgesellschaft“ machen können, wie es die Pressestelle des Ministeriums formuliert hat. Denn Land und Bund stellen ihnen 20,4 Millionen Euro zur Verfügung, um die Außenortschaften – die sogenannten weißen Flecken – an das schnelle Internet mit Datengeschwindigkeiten von bis zu 100 Megabyte pro Sekunde anzuschließen.

Durch den Breitband-Ausbau erhalte der ländliche Raum nun einen Wettbewerbsvorteil, werde er doch qualitativ aufgewertet, betont der Minister. Wie auch die Schulen erhalten die zirka 3000 Haushalte in den Außenortschaften von Hückeswagen und Wipperfürth Glasfaserkabel bis ins Haus – in den Innenstädten sind diese nur bis zu den grauen Verteilerkästen gelegt, die restlichen Meter müssen die Daten in der Regel über das herkömmliche Kupferkabel nehmen, was zu Geschwindigkeitsverlusten führt. Letztlich verändere sich durch die fortschreitende Digitalisierung auch die Arbeitswelt, ist sich der Minister sicher. So bestehe künftig etwa die Möglichkeit von mehr Home Office. „Es muss dann nicht mehr so viel gependelt werden“, nennt Pinkwart eine Folge. Das erhöhe die Lebensqualität und sei auch von Vorteil für die Umwelt.

Dietmar Persian zeigt sich froh, dass der Breitband-Ausbau endlich gestartet werden konnte. „Es war anstrengend, an die Fördermittel zu kommen“, sagt der Bürgermeister. Die Verantwortlichen beider Städte hätten sich durch einen „dichten Wust an Förderrichtlinien“ arbeiten müssen.

Zurzeit werden im Bereich von Holte weitere Lehrrohre verlegt, das nächste Hückeswagener Cluster – insgesamt gibt es 18 solcher Abschnitte in beiden Städten – soll in Kürze angegangen werden. Bis aber die ersten Glasfaserkabel in den Häusern angeschlossen werden, dürfte es Herbst 2020 werden.

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