Hückeswagen Milder Winter: Landwirten droht eine Mäuseplage

Hückeswagen · Schon im vorigen Frühjahr und Sommer hatten die hiesigen Landwirte mit vielen Mäusen auf ihren Weiden und Feldern zu kämpfen. Vor allem die Wurzeln der Gräser, die nach der Ernte als Viehfutter dienen, sind ein Leckerbissen für die Nager. Daher mussten die Landwirte immer wieder mit großem Arbeitsaufwand neue Grassamen aussäen. In diesem Jahr könnte die Mäuseplage für die Bauern sogar noch größer werden.

Ein Grund dafür ist der bisher sehr milde Winter. Er führt dazu, dass die Nager weder unter eisiger Kälte noch unter Nahrungsmangel leiden müssen. Viele junge und auch alte Tiere überstehen den Winter jetzt problemlos.

"Wir können davon ausgehen, dass es im Sommer wieder mehr Mäuse geben wird", sagt Ortslandwirt Dietmar Strack auf Anfrage der BM. Auch Frost würde daran jetzt wohl nichts mehr ändern: "Die Mäuse buddeln sich dann einfach tiefere Höhlen, in denen sie weiterhin überleben können", erklärt Strack. So sei auch die Plage von 2012 zu erklären: "Damals hatten wir erst im Februar richtig eisige Temperaturen."

Lediglich schnell einsetzender, kräftiger und langanhaltender Frost, der auch in die tieferen Bodenschichten vordringt, könne den Tieren jetzt noch gefährlich werden. "Dass es über einen so langen Zeitraum ausreichend kalt wird, scheint derzeit aber unwahrscheinlich", glaubt der Ortslandwirt. Er befürchtet, dass auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Mäuse die Felder zerfressen werden. "Da, wo die Mäuse die Wurzeln des Grases abfressen, wächst Unkraut nach, das wir gar nicht gebrauchen können."

Früher hätten die Bauern die zerfressenen Flächen einfach umgepflügt und auf dem Acker dann Getreide angebaut. "Seitdem das Grünlandumbruchverbot im Herbst 2010 in Kraft getreten ist, dürfen wir das aber nicht mehr", betont Strack.

Das Grünland bietet den Mäusen mit seinen feinen Graswurzeln nicht nur eine sichere und schmackhafte Nahrungsgrundlage, sondern auch einen hervorragenden Lebensraum. Dadurch, dass der Boden weniger durchpflügt wird, werden die Mäuse weniger vertrieben und haben bessere Lebensbedingungen.

Den Bauern bleibt nichts anderes übrig, als die Schäden hinzunehmen. "Es kostet viel Geld, das Gras ständig nachzuziehen", sagt Strack. "Das müssen wir in Zukunft in unseren Finanzen einkalkulieren."

(rent)
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