Hückeswagen Mehr Zerstörungen in Hückeswagen

Hückeswagen · Knapp 13.000 Straftaten hat die oberbergische Polizei im zurückliegenden Jahr kreisweit registriert. Bei jeder achten Tat ging es um eine Sachbeschädigung. In ihrer jüngsten Kriminalstatistik spricht die Kreispolizeibehörde von einem "Massendelikt".

Zwischen 2012 und 2015 war die Zahl rückläufig. Das hat sich im vorigen Jahr wieder geändert: Knapp 1600 Sachbeschädigungen wurden im Oberbergischen angezeigt und polizeilich bearbeitet - über 200 mehr als im Jahr zuvor. Prozentual entspricht das einem Zuwachs um 16 Prozent.

Für Hückeswagen sehen die Zahlen noch alarmierender aus: 89 Sachbeschädigungen innerhalb des Stadtgebiets registrierte die Polizei im vorigen Jahr, 2015 waren es "nur" 62 gewesen. Der Zuwachs lag demnach bei 44 Prozent - und damit deutlich über dem im gesamten Kreis mit seinen 13 Städten und Gemeinden. Nur in Waldbröl und Reichshof im Süden des Kreises war der prozentuale Anstieg noch höher. Mögliche Ursachen für die Negativ-Entwicklung in Hückeswagen sind aus der Statistik heraus nicht erkennbar, polizeiliche Erkenntnisse dazu gibt es nicht.

Auch mit Blick auf die absoluten Zahlen zeigt sich, dass die Situation in der Schloss-Stadt 2016 schlimmer war als in anderen oberbergischen Kommunen. Um den objektiven Vergleich zu ermöglichen, weist die Kriminalstatistik eine sogenannte Häufigkeitszahl aus. Basis dafür ist die Zahl der jeweiligen Straftaten hochgerechnet auf 100.000 Einwohner. Kreisweit lag die Häufigkeitszahl bei Sachbeschädigungen im Vorjahr bei einem Wert von 581, in Hückeswagen bei 583. Am niedrigsten ist sie in Marienheide (288), mit Abstand am höchsten in Morsbach (1009). Wipperfürth liegt auf ähnlich hohem Niveau wie Hückeswagen (559), Radevormwald deutlich darüber (679).

Ein Großteil der kreisweiten Sachbeschädigungen findet im öffentlichen Raum statt, also auf Straßen, Wegen und Plätzen (37 Prozent). In mehr als 44 Prozent der Fälle haben es die Täter auf Kraftfahrzeuge abgesehen, die sie mutwillig beschädigen. Stark zugenommen haben im Vorjahr aber auch wieder die Sachbeschädigungen durch Graffiti an Privathäusern und öffentlichen Bauwerken von der Bushaltestelle bis zur Brücke. 153 Fälle weist die Statistik für 2016 in Oberberg aus, 60 mehr als im Jahr zuvor.

Die Aufklärungsquote war 2016 auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren. Bei jeder dritten Sachbeschädigung konnte die Polizei die Straftäter ermitteln. Speziell bei den Graffiti-Sprühereien werden die Täter allerdings nur vergleichsweise selten gefasst, hier lag die Quote im Vorjahr gerade mal bei 13 Prozent.

In Hückeswagen klärte die Polizei 27 der insgesamt 89 Sachbeschädigungen auf (30 Prozent).

(bn)
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