Alternative Energieformen für Hückeswagen Mehr Strom aus Windkraft in Hückeswagen?

Hückeswagen · Der Umweltausschuss stimmte für ein Gutachten zum Ausbau der Stromversorgung aus Windkraft. Utz Gessner (Grüne) regte an, die großen Forstgebiete in den Blick zu nehmen, die wegen Trockenheit und Borkenkäfer-Befall abgeholzt worden sind.

 Das Windrad in Röttgen an der K 5. Ein zweites steht in Vormwald.

Das Windrad in Röttgen an der K 5. Ein zweites steht in Vormwald.

Foto: Stephan Büllesbach

Das Ende der Stromversorgung aus Kohlekraftwerken wird absehbar, auch die Atomkraftwerke sind in Deutschland Auslaufmodelle. Aber wo soll zukünftig bei kontinuierlich weiter steigendem Bedarf der Strom in ausreichender Menge herkommen? Aus Sicht der Grünen vor allem aus der Nutzung von Windkraft, denn sie stellt nach Expertenmeinung die günstigste und zugleich am wenigsten umweltschädliche Art der Energieerzeugung dar. Im Umweltausschuss stellten die Grünen nun den Antrag, dass die Stadt eine Prüfung der Grundlagen zum Ausbau der Stromversorgung aus Windkraft auf Hückeswagener Stadtgebiet veranlasst. Er wurde einstimmig angenommen.

Das bislang letzte Gutachten dazu stammt aus dem Jahr 2010 und basiert natürlich auf den damals geltenden Rechtsvorschriften für den Aufbau von Windrädern. Inzwischen hat sich die Rechtslage in einigen Punkten stark geändert. Parallel dazu haben die Anbieter die technischen Anlagen und deren Leistungsfähigkeit optimiert. Vor diesem Hintergrund schien den Politikern im Ausschuss eine erneute Prüfung der Grundlagen für den Ausbau der Stromgewinnung aus Windkraft sinnvoll.

Utz Gessner (Grüne) regte an, dabei auch die großen Forstgebiete in den Blick zu nehmen, die wegen Trockenheit und Borkenkäfer-Befall in den zurückliegenden Monaten abgeholzt worden sind. Vor der Wiederaufforstung seien sie auch von Großfahrzeugen, die für den Aufbau von Windrädern eingesetzt werden müssen, befahrbar. Allerdings handelt es sich bei den gerodeten Flächen in Hückeswagen größtenteils um Privatwald und nicht um kommunalen oder landeseigenen Forst.

Ob ausgerechnet ehemalige Waldflächen als Standort neuer Windkraftanlagen geeignet seien, wisse er nicht, sagte Bauamtsleiter Andreas Schröder in der Sitzung. Auch diese Frage werden wohl die Gutachter eingehend prüfen müssen. Untersucht werden solle in jedem Fall „ergebnisoffen“, hieß es.

Der heimische Energieversorger BEW, an dem die Stadt 25 Prozent der Anteile hält, kann sich laut Schröder vorstellen, eine Studie zur Windkraft und ihren regionalen Potenzialen für sein gesamtes Versorgungsgebiet in Auftrag zu geben. Untersuchungsraum wäre dann nicht nur das Stadtgebiet von Hückeswagen, sondern auch das der Nachbarstädte Wipperfürth und Wermelskirchen. In diesem Fall würden sich die BEW und die drei Städte die Kosten für die Studie teilen. Wenn aber doch ein Gutachten speziell und nur für Hückeswagen bevorzugt wird, sollen Finanzmittel dafür im städtischen Etat für das kommende Haushaltsjahr eingeplant werden. Die Entscheidung liegt nun beim Stadtrat.

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