Hückeswagen Mehr Arbeitslose: Kein Grund zur Sorge?

Hückeswagen · Die Zahl der Arbeitslosen steigt, gleichzeitig geht die der offenen Stellen in der gesamten Region zurück. Für Stefan Krause, den Vorsitzenden der Geschäftsführung bei der übergeordneten Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach, ist diese Entwicklung aber nach eigenen Worten "überhaupt kein Grund zur Besorgnis". Denn: "Der Anstieg der Arbeitslosenzahl im Januar war zu erwarten", sagt Krause. Das sei eben saisonbedingt. Der Zuwachs sei überdies geringer ausgefallen als zum Jahreswechsel 2011/2012.

Nach dem gestern präsentierten jüngsten Bericht der Arbeitsagentur stellen sich die Daten für Hückeswagen konkret so dar: 463 Frauen und Männer aus der Schloss-Stadt sind aktuell arbeitslos gemeldet. Das sind 21 mehr als Ende Dezember – aber sechs weniger als vor einem Jahr. Allerdings ist in diesem einen Jahr auch die Zahl der Einwohner in Hückeswagen rückläufig gewesen (minus 75).

Bei dem Anstieg der Arbeitslosen im Vormonat machen sich im gesamten Agentur-Bezirk (Oberbergischer Kreis, Rheinisch-Bergischer Kreis und Stadt Leverkusen) die Arbeitslosmeldungen von Mitarbeitern in witterungsabhängigen Branchen bemerkbar. Hinzu kommt der Quartalskündigungstermin für Angestellte, der sich jährlich in der Januar-Statistik negativ niederschlägt.

Problematischer als vor einem Jahr ist die Tatsache, dass die Bereitschaft zu Neueinstellungen in der heimischen Wirtschaft in den zurückliegenden Monaten spürbar gesunken ist. Ende Januar waren bei der Agentur für Arbeit nur noch 50 offene Stellen bei Hückeswagener Arbeitgebern gemeldet, elf weniger als Ende Dezember – und knapp 70 weniger als vor einem Jahr. Prozentual entspricht das einem Rückgang der Stellenangebote um fast 58 Prozent seit Januar 2012.

Mit diesem Wert ist die Hückeswagener Wirtschaft negativer Spi-tzenreiter im Oberbergischen Kreis und in der gesamten Region. Zwar sank die Kräfte-Nachfrage der Unternehmen nahezu überall – aber nirgendwo in dem Ausmaß wie in der Schloss-Stadt. Kreisweit ging das Angebot an gemeldeten offenen Stellen seit Januar 2012 nur um 11,8 Prozent zurück, im gesamten Agentur-Bezirk um 12,6 Prozent.

Wie in Hückeswagen lag auch in der Nachbarstadt Radevormwald der Rückgang der Kräfte-Nachfrage mit fast 38 Prozent seit Januar 2012 deutlich über dem Durchschnitt. Demgegenüber gehört das benachbarte Wipperfürth zu den wenigen Städten im Kreis und in der Region, in denen aktuell mehr offene Stellen gemeldet sind als vor einem Jahr. Der Zuwachs liegt dort bei rund zehn Prozent. Weitere Ausnahmen sind Lindlar (plus 25 Prozent) und Gummersbach (plus 21 Prozent).

(bn)
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