Kläranlage Hückeswagen Über 40 Anlagen pumpen Abwässer weg

Hückeswagen · Lutz Thiel vom gemeinsamen Bauhof sorgt mit seinen Kollegen dafür, dass die Pumpstationen im Hückeswagener Stadtgebiet ordnungsgemäß funktionieren. Die Abwässer werden in die Kläranlage transportiert.

 Lutz Thiel in der Station in Großberghausen am Schaltschrank für das Kontrollelement der Pumpen. Richtig schwere Ausfälle hat er in seiner Zeit bei der Stadtverwaltung noch nicht erlebt.

Lutz Thiel in der Station in Großberghausen am Schaltschrank für das Kontrollelement der Pumpen. Richtig schwere Ausfälle hat er in seiner Zeit bei der Stadtverwaltung noch nicht erlebt.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Es gibt Dinge im Stadtbild, die man am besten gar nicht registriert. Denn wenn man davon mitbekommt, bedeutet das in der Regel, dass irgendetwas nicht in Ordnung ist. Die Pumpstationen im Stadtgebiet gehören zu diesen unauffälligen Helfern. Sie sorgen dafür, dass die Abwässer der Haushalte dorthin transportiert werden, wo sie gereinigt werden können: in die Kläranlage. Oder, wie Lutz Thiel vom gemeinsamen Bauhof von Wipperfürth und Hückeswagen, es schmunzelnd ausdrückt: „Hier wird das wegbefördert, was die Einwohner von Hückeswagen unter sich lassen. . .“

Das geschieht natürlich alles unterirdisch, in den Abflussrohren, die unter der Stadt verlaufen und alle in der Kläranlage an der Wupper-Vorsperre enden. Nur an einzelnen Stellen sind Pumpstationen, die das Abwasser dorthin befördern. Denn natürlich ist nicht immer ein entsprechendes Gefälle vorhanden, das die Schwerkraft einfach ihre Arbeit tun lassen würde.

Thiel, der seit etwa 40 Jahren für die Stadtverwaltung arbeitet, kümmert sich darum, dass die Pumpstationen ordnungsgemäß ihren Dienst verrichten. „Mehr als 40 Stück gibt es davon im ganzen Stadtgebiet. Die meisten sind etwa so groß wie Trafokästen und auch gar nicht als Pumpen zu erkennen“, erläutert der Bauhof-Mitarbeiter, der direkt nach seiner Lehre bei der Stadt angefangen hatte. Nur wenige davon sind so groß wie jene Pumpstation an der Großberghauser Straße, zwischen Straße und Bahntrasse gelegen: Dort steht ein kleines, viereckiges Häuschen, aus dem bisweilen ein Brummen zu vernehmen ist. „Dann arbeiten die Kompressoren, die die Pumpe antreiben“, erklärt Thiel. Hier komme vor allem das Abwasser von den Toilettenanlagen der Zeltplätze an.

Es handele sich dabei um eine der Zentralstationen des Pumpensystems, daher sei sie auch so groß. „Das Abwasser von den Zeltplätzen und den Häusern in Groß- und Kleinberghausen wird von hier aus zur Peterstraße geleitet und von dort zur Firma Pflitsch, wo sich eine Sammelstelle befindet. Im Anschluss geht es dann zur Kläranlage“, sagt Thiel. Die Abwässer werden aber nicht nur im Stadtgebiet auf diese Weise abtransportiert. „Alle Außenbezirke, mit Ausnahme von Herweg, verfügen über dieses System“, sagt der Bauhof-Mitarbeiter.

Neben den großen Stationen, wie jener in Großberghausen, gibt es die genannten „Trafokästen“, aber auch kleinere Häuschen, die mit Holz verkleidet sind. „In Maisdörpe ist die Station sogar komplett unterirdisch verbaut“, sagt Thiel.

Wenn man sich überlegt, was in der Konsequenz eines Ausfalls passieren würde – Rückstau der Toilettenabwässer – kann man froh sein, dass Thiel und seine Kollegen im Bauhof eine 24-Stunden-Bereitschaft fahren. „Wenn mal eine Pumpe nicht läuft, bekommt der Kollege, der Bereitschaft hat, über einen Alarm aus der jeweiligen Station Bescheid und fährt raus“, sagt Thiel. Und das auch nachts, wenn es sein muss. Dabei stehe und falle das ganze System mit der Stromversorgung. „Bei aller Mechanik der Pumpen, ist Strom das Wichtigste für uns, keine Frage. Denn ohne Strom laufen die elektrischen Pumpen nicht“, sagt der Bauhof-Mitarbeiter.

Zu diesem Bereitschaftsdienst kommt eine regelmäßige Überprüfung aller 40 Anlagen. „Es finden wöchentliche Kontrollen statt. Die Maschinen werden überprüft, gegebenenfalls werden Teile geschmiert und auf jeden Fall alle Kompressoren auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft“, sagt Thiel.

Er habe zwei große berufliche Aufgabenbereiche – einmal die Wartung der 28 Spielplätze in Hückeswagen und dann die Kontrolle der Pumpstationen. „Montags und freitags kümmere ich mich um die Spielplätze, von Dienstag bis Donnerstag dann um die Pumpenstationen“, sagt Thiel. Dabei seien die Pumpen sowie ihre Kontrollelemente mittlerweile Hightech – so füllt etwa die Kontrollstation in Großberghausen einen ganzen Schaltschrank.

Richtig schwere Ausfälle habe er in seiner Zeit bei der Stadt noch nicht erlebt. „Klar, es sind immer wieder mal Kleinigkeiten, derentwegen wir ausrücken müssen. Etwa, wenn mal der Strom in einer Pumpe ausfällt oder ein Stein sich in der Pumpe verklemmt hat. Den müssen wir dann entfernen“, berichtet Thiel. Das sei in der Regel Routine. Schlimm würde es, wenn einmal im kompletten Stadtgebiet der Strom ausfallen würde. „Dann hätten wir hier wirklich große Schwierigkeiten. Strom ist für unser System eben lebenswichtig“, betont der Bauhof-Mitarbeiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort