Hückeswagen Malergeselle sorgt für "blaue Welle" am Bürgerbad

Hückeswagen · Ein fachmännischer Blick. "Sieht schon gut aus", meint Kai-Uwe Blomberg. Der 52-Jährige arbeitet als Maler- und Lackierer bei der Firma von Guido Schnitzler und ist dort für die besonderen und vor allem künstlerischen Aufgaben zuständig. Als Grafik-Designer und technischer Assistent für Kunst und Gestaltung gestaltet er seit Montag die Frontseite des Bürgerbads und verpasst der einst grau-schwarzen Fassade ein farbiges Outfit.

 Schon als Sechsjähriger war Kai-Uwe Blomberg künstlerisch aktiv: Jetzt verschönert er die Fassade am Bürgerbad.

Schon als Sechsjähriger war Kai-Uwe Blomberg künstlerisch aktiv: Jetzt verschönert er die Fassade am Bürgerbad.

Foto: jürgen moll

Ausgangspunkt für die Aktion war eine Abstimmung unter den Mitgliedern des "Ein-Euro-Vereins" im Frühjahr 2017, die die unschöne Fassade bemängelten. Am Samstag leisteten Vereinsmitglieder tatkräftige Vorarbeit und säuberten die Fassade. Bis zum Wochenende soll das Kunstwerk fertig sein. Es zeigt eine Wellenform mit Luftbläschen auf blauem Untergrund. Gestern Morgen kam dann spontan die Frage auf, warum denn nicht auch das kleine Stück Fassade an der Seite zum Eingang bis zu der Fensterfront künstlerisch aufgewertet werden soll. "Finanziell kriegen wir das hin, aber Stadt, Hallenbadleitung und die IG Frühschwimmer müssen zustimmen", sagte Bernd Lindmeyer vom geschäftsführenden Vorstand des Vereins. Bis heute sollte sich das klären. Blomberg signalisierte, notfalls auch am Samstag zu arbeiten, um die Fläche fertigzustellen. "Bürokratie unbürokratisch lösen", sagte er und schmunzelte.

Der Wuppertaler hatte die Fassade am Montag zunächst mit einem Silikon-Harz-Gemisch grundiert und dann einmal mit Fassadenfarbe gestrichen. "Dann habe ich die Farbe nass in nass aufgetragen, damit die Farbe ineinander verläuft und eine Art Aquarell entsteht", erklärte der 52-Jährige. So bekomme er eine gewisse Stimmung in das Kunstwerk, um es dann mit grafischen Elementen wie den Luftbläschen zu versehen. Das passierte gestern in der Airbrush-Technik mit kleinen Spritzpistölchen. "So kann ich die Blubberbläschen wunderbar auftragen und somit auch Licht- und Schatteneffekte erreichen", sagte Blomberg. Er sei schon sehr gespannt, wie das Kunstwerk am Ende von der Stimmung her wirke. "Aber ein Hingucker wird das auf jeden Fall", meinte er. Und vor allem weise das Kunstwerk künftig daraufhin, was sich hinter der Fassade befinde, nämlich das Bürgerbad, in dem geschwommen werde. "Ich sorge hier sozusagen für die Welle", sagte Blomberg und lachte.

Er habe sich am Logo für das Bürgerbad orientiert, wollte die Fassade aber kraftvoller mit mehr Stimmung in Szene setzen. "Mehr Dynamik, mehr Bewegung - das war mir wichtig", sagte er. Gewundert hatte er sich, wie groß die Fläche tatsächlich ist. Etwa 90 Quadratmeter hat der 52-Jährige zu verschönern - plus eventuell noch die weiteren zwölf Quadratmeter um die Ecke. Schon als Sechsjähriger war Blomberg ganz begeistert von der Malerei, schließlich war auch sein Vater Malermeister. "Ich habe halt eine künstlerische Ader", sagte er und setzte den nächsten Pinselstrich.

(RP)
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