Hückeswagen im Lockdown Liefer- und Abholdienste im Einzelhandel

Hückeswagen · Der Einzelhandel in Hückeswagen bietet im Lockdown Möglichkeiten für einen Liefer- und Abholservice. Die Stimmung ist verhalten positiv.

 Uwe Heinhaus wirbt vor seinem Geschäft für den Lieferservice.

Uwe Heinhaus wirbt vor seinem Geschäft für den Lieferservice.

Foto: Wolfgang Weitzdörfer

Es ist ein wenig die Kür im Weihnachtsgeschäft nach der Pflicht im Frühjahr: Der zweite harte Lockdown dieses verrückten Corona-Jahres trifft den Hückeswagener Einzelhandel nicht gänzlich unvorbereitet. Zwar hat die Entscheidung der Regierung in den vergangenen Wochen wie ein Damoklesschwert über allem geschwebt, dass sie nun aber ausgerechnet im wichtigen Weihnachtsgeschäft eintritt, ist allerdings nicht schön.

Das findet auch Uwe Heinhaus vom Leder- und Spielwarengeschäft Heinhaus. „Die acht Tage vor Weihnachten sind wichtig. Aber letztlich ist die Gesundheit meiner Mitarbeiter wichtiger“, sagt er. Daher nehme er die Entscheidung klaglos hin. „Wir nehmen Anrufe entgegen, man kann sich auch auf unserer Website virtuell im Geschäft umsehen. Wir haben die Warengänge mit 360-Grad-Kameras gefilmt, so dass man genau sehen kann, was vorrätig ist“, sagt Heinhaus. Von 9 bis 12 Uhr und von 15 bis 18 Uhr können Kunden an der Hintertür die Waren abholen. „Wir liefern aber nach Absprache auch aus“, sagt Heinhaus.

Bis Weihnachten seien die Mitarbeiter der Bergischen Buchhandlung von 9 bis 18.30 Uhr für die Kunden da. „Wir können die Bücher an der Ladentür an die Kunden übergeben. Bestellungen sind telefonisch und über den Internet-Shop möglich“, sagt Karla Stawicki. Sie ergänzt: „Man kann auch an der Tür mit EC-Karte bezahlen.“

Die Optiker Lammert und Mücher dürfen ganz regulär geöffnet haben, da sie als systemrelevant gelten. In beiden Geschäften kann man jedoch auch Schmuck und Uhren kaufen. „Das dürfen wir aber nicht. Das ist eine absurde Situation für uns“, sagt Daniel Mücher. Wenn aber ein Kunde einen konkreten Wunsch habe, könne er den bestellen und an der Tür in Empfang nehmen. „Wir dürfen nicht beraten, verkaufen aber schon“, bestätigt Bernd Lammert. Auch der Paketservice in seinem Geschäft habe weiterhin geöffnet.

Renate Görlich von der Parfümerie Flohr an der Islandstraße weist darauf hin, dass dort nur Barzahlung möglich sei. „Das Kabel des EC-Geräts ist leider nicht lang genug“, sagt sie. Es sei aber ein Liefer- und Abholservice für alle Waren möglich. „Waren können in der Zeit von 10 bis 17 Uhr abgeholt werden, wir liefern im Stadtgebiet“, sagt Renate Görlich. Ein Schaufensterbummel kann sich bei Goldschmied Marcel Rehn lohnen. „Wir arbeiten in der Werkstatt weiterhin. Man kann sich über Facebook oder Instagram – und eben auch im Schaufenster – informieren und die Bestellung dann telefonisch oder per E-Mail abgeben“, sagt Marcel Rehn. Er ergänzt: „Wir finden schon zueinander.“

Auch bei den Modehäusern Sessinghaus und Accanto im Island ist man für die Kunden da. „Wir bieten einen Abhol- und Lieferservice an. Zwischen 10 und 13 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr können Kunden auch mehrere Größen zum Anprobieren mitnehmen. Bis 20 Kilometer Entfernung liefern wir kostenfrei aus“, sagt Dirk Sessinghaus. Die Tage vor Weihnachten seien sehr wichtig für den Handel, sagt er. „Nach Weihnachten wäre es einfacher zu verkraften gewesen. Aber es ist nun einmal, wie es ist“, meint er.

Im Stilmix im oberen Island können sich Kunden ebenfalls auf der Internetseite, bei Facebook oder Instagram über das Angebot informieren, sagt Inhaber Sven Schlickowey. „Die Kunden können zu festgelegten Abholzeiten an der Tür klingeln und die bestellte Ware abholen“, sagt er. Im Stadtgebeit werde zudem auch ausgeliefert. „Wir wissen aus dem Frühjahr, wie es geht“, sagt Schlickowey.

Christoph Winkler vom Modegeschäft Winkler’s hat noch gar keine Zeit gehabt, sich weitere Gedanken zum neuerlichen Lockdown zu machen. „Ich gehe aber davon aus, dass wir es wie im Frühjahr handhaben werden“, sagt er. Die Kunden könnten per Handy-Anruf einen Termin ausmachen, um an der Tür die Ware abzuholen. Ihm falle es indes sehr schwer, wieder keinen direkten Kundenkontakt haben zu können. „Es ist schließlich mein Traumjob, daher blutet mein Herz jetzt schon“, sagt Winkler.

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