Hückeswagen Lichterbaum und Weihnachtsfrieden

Hückeswagen · Im traditionellen Weihnachtslied „Am Weihnachtsbaum die Lichter brennen“ von Hermann Kletke heißt es: „(. . .) wie glänzt er festlich, lieb und mild, als spräch’ er wollt in mir erkennen getreuer Hoffnung stilles Bild“. Unbestritten – ein Weihnachtsbaum ohne Lichter ist undenkbar. Aber als Anlass zum Streit konnte er trotzdem schon zu Zeiten von Martin Luther dienen. Dieser erklärte den Christbaum nämlich zum Weihnachts-Symbol des „rechtgläubigen“ Protestanten, um sich dadurch von der in katholischen Gegenden üblichen Sitte des Krippen-Aufstellens abzugrenzen. Die katholische Kirche war zunächst gegen diesen „heidnischen“ Brauch des Baumschmückens. Das ist lange her. Heute wird in vielen Familien – katholischen wie evangelischen – die Krippe einfach unter den weihnachtlich herausgeputzten Baum gestellt.

Aber auch im Hausgebrauch und damit jenseits aller theologischen Fragen kann das gute Stück für Meinungsverschiedenheiten sorgen. Nämlich dann, wenn es um die Frage geht, ob gegossen werden soll oder nicht.

Klar ist: Mit Wasser kann dem abgeschlagenen Baum zwar nicht das Leben verlängert werden, aber es hilft eindeutig gegen den Nadel-Riesel-Faktor. Um eine optimale Wasseraufnahme zu gewährleisten, sollte der Stamm der Fichte oder Tanne vor dem Einstielen nochmals angespitzt werden. Ein möglichst frisch geschlagener Baum, der aus dem Ständer heraus gut mit Wasser versorgt wird, hält locker bis Drei Könige, also bis zum 6. Januar durch. Zusatzstoffe wie Glycerin oder Frischhaltemittel bringen dagegen wenig. Und der österreichische Brauch, Weihwasser zum Gießwasser zu geben, ist eben auch nur ein Brauch und dient jedenfalls nicht der Haltbarkeit.

Auf jeden Fall sollte aber auf das richtige Maß beim Gießen geachtet werden, denn eine geflutete Weihnachtsdecke unterm Lichterbaum kann den familiären Weihnachtsfrieden schon ganz empfindlich stören.

Fragen zum Thema Garten und Pflanzen beantwortet Gartenbauingenieurin Regina Hildebrandt unter

(RP)
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